Ganztagsschule Hundersingen in Gefahr

MÜNSINGEN-HUNDERSINGEN. (rei) In einem Schreiben an Kultusministerin Annette Schavan (CDU) hat sich der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler für eine Weiterführung des Ganztagsschulbetriebs an der Gustav-Heinemann-Förderschule in Hundersingen ausgesprochen. Käppeler unterstützt die Schulleitung sowie die Elternvertreter in der Forderung nach einem Ersatz für wegfallende Lehrerstunden.

Zwei Lehrer hatten eine Reduzierung ihres Deputats beantragt, was vom zuständigen Amt für Schule und Bildung auch genehmigt wurde. Die Planungssicherheit für das kommende Schuljahr schien für die Schulleitung insofern gesichert, als die Behörde einen Ausgleich für die fehlenden Stunden in Aussicht stellte.

„Inzwischen hat die Schule jedoch Bescheid bekommen, dass die 17 wegfallenden Lehrerstunden doch nicht ersetzt werden sollen“, schrieb Käppeler der Kultusministerin. Ohne den zugesagten Ersatz hätte dies für Eltern und Schüler aber ernste Konsequenzen: „Durch den Wegfall der entsprechenden Stunden müsste der probeweise an zwei Wochentagen für die Mittelstufe eingeführte Ganztagesschulbetrieb wieder eingestellt werden.“

Zudem sei durch den ersatzlosen Wegfall auch der Pflichtstundenbetrieb betroffen. Der SPD-Abgeordnete appellierte an Schavan, die Zusage für die Ersatzstunden einzuhalten: „Unser Bildungssystem kann nicht funktionieren, wenn fest eingeplante Stundenzuweisungen unterbleiben und nicht einmal der Pflichtunterricht sicher gestellt wird.“.

Landtagswahlen: Käppeler tritt im März 2006 erneut an

HECHINGEN. (rei) Die SPD im Wahlkreis Hechingen-Münsingen hat den amtierenden Landtagsabgeordneten Klaus Käppeler (Zwiefalten) erneut nominiert. Die Wahl fand in Hechingen im Rahmen einer gemeinsamen Mitgliederversammlung der dem Wahlkreis zugeordneten SPD-Kreisverbände statt. Käppeler wurde in geheimer Wahl einstimmig ohne Gegenstimmen und Enthaltungen zum SPD-Kandidaten für die Landtagswahl im März 2006 gewählt. Insgesamt machten 69 Mitglieder von ihrem Wahlrecht Gebrauch, Käppeler hatte keinen Gegenkandidaten.

„Mit einer hundertprozentigen Zustimmung hätte ich niemals gerechnet, ich werde es wohl erst richtig glauben, wenn es in den nächsten Tagen in der Zeitung steht“, sagte Käppeler nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Das große Vertrauen und die überaus positiven Bewertung seiner Arbeit in den vergangenen Jahren auch über die Partei hinaus würden ihn zusätzlich motivieren, sein Landtagsmandat zu verteidigen.

In einer kämpferischen Rede hatte Käppeler zuvor ein Resümee seiner über vierjährigen Arbeit im Landtag gezogen. Bei der Einrichtung zahlreicher Ganztagsschulen mit Bundesmitteln, so der Abgeordnete, habe auch die SPD in Baden-Württemberg einiges bewirken können. „CDU-Kultusministerin Schavan musste schließlich sogar einräumen, dass der Bedarf größer war als von ihr selbst angenommen.“ Entschieden wandte sich Käppeler gegen die von CDU und FDP geförderte Gentechnik in der Landwirtschaft. „Die Bauern haben keine Wahlfreiheit, wenn der Wind die Pollen fliegen lässt“, stellt Käppeler klar. „Einzig die großen Agrarkonzerne machen den Reibach.“

In der nächsten Legislaturperiode möchte Käppeler stärkeren Einfluss auf die Entscheidungen seiner Fraktion nehmen und eine größere Bürgernähe einfordern. „Ich will dabei vor allem darauf achten, dass alle unsere Vorschläge auch ohne Abitur und Hochschulstudium nachvollzogen werden können.“ Als weitere wichtige Punkte nannte der Landtagsabgeordnete die Förderung von Kindern aus den unteren sozialen und bildungsfernen Schichten sowie den Kampf für eine kinderfreundlichere Gesellschaft: „Das Problem der Kinderlosigkeit findet in der Politik immer noch zu wenig Beachtung.“

Der von Käppeler vorgeschlagene Zweitkandidat Michael Lucke wurde ebenfalls mit überwältigender Mehrheit gewählt. 67 der anwesenden Mitglieder votierten für den Metzinger Ersten Bürgermeister, es gab nur eine Gegenstimme, ein Stimmzettel war ungültig.

Die Tübinger Bundestagsabgeordnete Herta Däubler-Gmelin
gratulierte Klaus Käppeler zu seiner Nominierung.

Tag der offenen Tür im Landtag

Farblich und spielerisch frischer als die schwarz-gelben Gegner präsentierte sich die SPD beim „Human Table Soccer“ um den Landtagscup. Das Rot-Grüne Team bezwang die Regierungsfraktionen glatt mit 7:4

Landtagspräsident Peter Straub (CDU) hätte zwar gerne seine Mannen vorne gesehen, erwies sich aber als fairer Sportsmann: Er überreichte SPD-Fraktionschef Wolfgang Drexler für eine tolle sportliche Leistung den Landtagscup 2005

Das war ganz nach dem Geschmack von Fraktionschef Wolfgang Drexler, der selbst ein Tor zum Sieg beisteuerte. Rechts neben dem strahlenden Pokalhelden seine Mitspieler Ingo Rust und Helmut Göschel.

SPD-Abgeordneter Klaus Käppeler lädt ein zum Tag der offenen Tür im Landtag

Am 9. Juli 2005 ist es wieder soweit: Von 11-17 Uhr öffnet der Stuttgarter Landtag seine Pforten für Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen Land. Die SPD-Fraktion hat sich ein buntes Programm einfallen lassen: Infotheke, Talkecken für das direkte Gespräch mit Politikern, Fußballschussanlage, Geschicklichkeitsspiele, Volkslieder mit „Bärbels Schnäpperlesmusik“, Tanzgruppe Joré aus Litauen, Fahnenschwingen und Non-Stop-Kino mit Filmen zu Land und Leuten aus Baden-Württemberg.

Klaus Käppeler wird mit Fraktionschef Wolfgang Drexler beim „Human Table Soccer“ um den Landtagscup gegen Abgeordnete der anderen Fraktionen antreten. 

„Den Abgeordneten der SPD-Fraktion geht es am Tag der offenen Tür vor allem darum, nah bei den Menschen zu sein. Deshalb legen wir viel Wert auf unmittelbaren, möglichst lockeren Kontakt mit den Gästen“, sagte Klaus Käppeler zum Angebot der SPD. 

Am frühen Nachmittag wird sich auch die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Staatssekretärin Ute Vogt, unter die Gäste mischen und an Programmpunkten teilnehmen. Ein Höhepunkt auf der Hauptbühne werden von 15.40 bis 16.10 Uhr die „Samstagsmaler“ sein: Abgeordnetenteams mit SPD-Fraktionschef Wolfgang Drexler und der SPD-Landesvorsitzenden Ute Vogt zeichnen und raten Begriffe aus den Bereichen Natur, Sport und Politik.  

Natürlich kann auch das Landtagsgebäude mit seinem Plenarsaal und den Sitzungsräumen besichtigt werden. Abgeordnete bieten außerdem Führungen in das benachbarte Haus der Abgeordneten an. Die Landtagsverwaltung präsentiert sich als Serviceeinrichtung für das Parlament. Rund um den Landtag sorgen Anbieter aus ganz Baden-Württemberg für das leibliche Wohl der Gäste. 

Der Abgeordnete Klaus Käppeler lädt alle Bürgerinnen und Bürger seines Wahlkreises sehr herzlich zum Tag der offenen Tür in den Stuttgarter Landtag ein. Das Gesamtprogramm der SPD-Landtagsfraktion mit allen Terminen gibt es zum Herunterladen im Internet: http://www.spd.landtag-bw.de/

So genannte „Brennpunkt“ Hauptschule

PLENUM 96. Sitzung, 30. Juni 2005

TOP 8: So genannte „Brennpunkt-Hauptschulen“

Drucksache 13 / 2762
Antrag der Fraktion der SPD und Stellungnahme des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport

Frau Präsidentin,
meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen!

Mit dem Antrag meiner Fraktion zu den so genannten „Brennpunkt-Hauptschulen“ beschäftigt sich dies Hohe Haus nach längerer Zeit wieder einmal mit der Hauptschule. Ich erlaube mir zur Hauptschule insgesamt zu sprechen, weil Sie zwischenzeitlich den viel positiveren Begriff „Schulen mit besonderer pädagogischer und sozialer Aufgabenstellung“ gefunden haben, der die problematische Situation dieser Schulart geschönt umreißt. Im Grunde genommen trifft diese elegante Beschreibung mehr oder weniger auf alle Hauptschulen zu. Dies kann weder Ihnen noch dem Ministerium entgangen sein, wenn Sie regelmäßig den Pressespiegel des Landtags aufmerksam durchblättern. Also ohne so genannt, nur noch  „Brennpunkt“ Doppelpunkt „Hauptschule“!

Bevor ich mich mit der Antwort der Landesregierung auseinandersetze, erlauben Sie mir an dieser Stelle allen Lehrerinnen und Lehrern, also meinen Kolleginnen und Kollegen an der pädagogischen Front, die an den so genannten „Brennpunkt-Hauptschulen“ unterrichten und betreuen – aber auch an allen anderen Hauptschulen, meinen aufrichtigen Dank und eine gehörige Portion Respekt für Ihr Wirken aussprechen. Sie sind es, die sich unter teilweise schwierigsten Bedingungen für die Ihnen anvertrauten Kinder einsetzen, trotz immer währender Frustrationen, trotz Kränkungen durch die Gesellschaft sich immer wieder aufrappeln, um den guten Anlagen, die in jedem Menschen schlummern, zum Erfolg zu verhelfen.
Auf das Gehalt und die Ferien angesprochen halten sich ja hartnäckig Vorurteile. Auf den Vorschlag, doch mal zu tauschen, möchte aber besonders dann niemand eingehen, wenn man erzählt, dass man an einer Hauptschule unterrichtet.

Deswegen gilt es diejenigen zu würdigen, die ihre aufopferungsvolle Aufgabe nicht als Job sondern als Berufung begreifen! Ich gehe davon aus, dass Sie mir hier nicht widersprechen, auch nicht von den Regierungskoalitionen. Und eigentlich dürften Sie dafür allesamt ruhig einmal Beifall klatschen.

Um von vorneherein der einfachen Ausrede zu begegnen, wenn nur die Opposition die Hauptschule nicht schlecht reden würde, dann gäbe es die Ablehnung in der Gesellschaft nicht – nach einer Untersuchung schicken nur noch 6 Prozent der Eltern ihre Kinder freiwillig und bewusst in die Hauptschule – möchte ich Ihnen nachfolgend Fakten auflisten, die Sie nicht länger ignorieren können und die Sie dringend dazu veranlassen müssten, auch über Strukturveränderungen nachzudenken – oder wenigstens offen nachdenken zu lassen, wenn Sie es selbst nicht können:

Obwohl es Hauptschulen unterschiedlichster Prägung gibt, städtische Hauptschulen sind anders als Hauptschulen auf dem Land, gilt der drohende Besuch einer Hauptschule bei fast allen Grundschuleltern als Stigma. Es wird alles unternommen, um ja nicht in der Hauptschule zu landen. Nachhilfeunterricht, Gespräch mit dem Beratungslehrer, die Gemeinsame Bildungsempfehlung oder noch die Aufnahmeprüfung. Wenn dann alles nicht geholfen hat, das Kind nun wohl oder übel in der 5. Klasse ist – wird es unbewusst oder bewusst von den Eltern, von Verwandten und Bekannten, von Mitschülern und Nachbarn bemitleidet, dass es die „Restschule“ besucht. Dabei wird dieses Wort ja nicht direkt benutzt, aber wenn die Grundschullehrerin die Eltern zu trösten versucht und sagt, es sei ja noch nicht alles verloren, man könne die Mittlere Reife ja später noch nachmachen, dann sagt das doch schon alles aus: Die Hauptschule verliert an Wert. Die Südwest-Presse schrieb am 15. März dieses Jahres unter der großen Überschrift „Die Krise der Hauptschule“: „Kaum Zukunft für das Sorgenkind!“

Meine Damen und Herren,
vor vier Jahren noch waren Sie hier der Meinung, es gäbe keinen Bedarf und keine Mehrheit für die Ganztagesschule. So wie Sie in dieser Frage hoffnungslos ins Hintertreffen geraten sind, so werden Sie es beim Thema Hauptschule wieder erleben, das prophezeie ich Ihnen. Lassen Sie das starre Festklammern am dreigliedrigen Schulsystem, ermöglichen Sie eine sechsjährige Grundschule und darauf aufbauend die 4 – jährige Regionalschule, in der die Schülerinnen nach ihren Fähigkeiten sowohl den Hauptschulabschluss als auch die Mittlere Reife erwerben können. In den neuen Bundesländern können Sie dies besichtigen: Wie wir erst vor kurzem in Thüringen gesehen haben, kommen immer mehr Schulen von der additiven Lösung ab – also der Trennung von Haupt- und Realschülern und wenden sich den integrativen Formen zu! Lassen Sie doch wenigsten mal Versuche zu und lehnen Sie dies nicht alles stur ab, wie vor kurzem unseren Antrag, gemeinsamen Unterricht an Verbundschulen zu ermöglichen. Über kurz oder lang werden Sie daran nicht mehr vorbeikommen. Ihr Juniorpartner in der Regierung zeigt sich da erfreulicherweise doch auch schon flexibler!

Alle Anstrengungen der Landesregierung haben nicht zum Stopp oder zur Trendumkehr geführt: Im Gegenteil. Sie haben mit IMPULSE den Hauptschulen einen guten Weg gezeigt. Sie haben mit LIPSA den Start in der Hauptschule verbessert – um allerdings nach einigen Jahren die zusätzlich gewährten Stunden wieder zu kassieren. Mit diesen Programmen haben sie freilich außerdem kaschiert, dass erfolgreiche Maßnahmen wie das Erweiterte Bildungsangebot, wie Arbeitsgemeinschaften, wie Stütz- und Förderunterricht nur noch auf dem Papier oder in Ihren Antworten auf unsere Anfragen stehen: In Wirklichkeit gibt es diese seit Längerem nicht mehr, man ist froh, den Pflichtunterricht noch recht und schlecht abdecken zu können.

Eine Ausnahme bilden die so genannten „Brennpunkt-Hauptschulen“: Dort gibt es an Ganztageseinrichtungen – fast alle in Württemberg – deutlich weniger in Baden – zusätzliche Lehrerstunden, durchschnittlich 22 Stunden pro Schule. Gut so.

Aber was diesen Schulen recht ist, muss den anderen billig sein. Im Zusammenhang mit der Antragstellung zum IZBB Programm fragten sich schon manche Schulen, warum sie nicht als „Brennpunkt-Schule“ eingestuft wurden. Denn sie haben erkannt, dass eine bessere Förderung der Schüler einerseits nur durch mehr Zuwendung und damit mehr Unterrichtsstunden und einen ganztägigen Unterricht mit Betreuung andererseits zu gewährleisten ist.
Auch wenn Sie dies statistisch nicht erfasst haben: Manches Hauptschulkollegium hat bei der Erarbeitung des pädagogischen Konzepts gerätselt, warum es an ihrer Schule keine zusätzlichen Stunden gibt, wo doch auch die unterprivilegierten Schichten überwiegen, wo doch auch ein schwieriges soziales Umfeld zu verzeichnen ist, wo es doch auch eine hohe Jugendarbeitslosigkeit gibt, wo doch auch ein hoher Anteil an Ausländern oder Aussiedlern zu verzeichnen ist, wo doch auch viele allein erziehen oder wo es viele Schlüssel und Straßenkinder gibt.

Diese Kollegen würden sich gerne, wie es an Brennpunkt-Hauptschulen teilweise gelungen ist, auf den Weg machen, unterstützt auch durch Schulsozialarbeiter, die sich schwierigen Kindern annehmen können, die Abschluss-Schüler bei der Suche nach einem Beruf begleiten. Aber die Mittel für Schulsozialarbeit haben Sie ja leider gekürzt. Besonders betroffen davon sind vor allem Hauptschülerinnen und Hauptschüler, die es am schwersten haben.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
vor kurzem hat der VBE (Verband Bildung und Erziehung) mit einer Pressemitteilung ein weiteres Problem drastisch beleuchtet: Überschrift: “Hauptschule darf nicht mehr Auffangbecken für gescheiterte Realschüler und Gymnasiasten sein.“ Sie sprechen von Durchlässigkeit, die aber in Wahrheit nur von oben nach unten funktioniert. Von 10 Schülern, die die Schulart wechseln, ist es gerade mal einer, der von der Hauptschule in die Realschule oder von der Realschule in das Gymnasium wechselt, für 9 dagegen bedeutet Durchlässigkeit Abstieg! Ich zitiere weiter aus der Pressemitteilung des VBE vom 13. Mai 2005: „Ein wichtiger Grund, einen Bogen um diese Schulart zu machen, die einst einmal wirklich die „Haupt“-Schule war, sei die Tatsache, dass sie zum Sammelbecken für Gutwillige und Schulunlustige, für verhinderte Gymnasiasten und gestrauchelte Schulabbrecher geworden sei.“ Und weiter heißt es: „Das sukzessive Aussortieren und Abschieben führe zu massiven Problemen im Unterricht der Hauptschule und schaffe vielerorts ein pädagogisches Klima, das am Selbstbewusstsein aller Betroffenen zehre und ein leistungsorientiertes Arbeiten zunehmend unmöglich mache.“ Aus eigener Anschauung kann ich diese Aussagen nur bestätigen!

Wen wundert es, wenn sich kaum noch junge Leute für den Beruf des Hauptschullehrers – um genau zu sein, den Beruf des Grund- und Hauptschullehrers mit dem Stufenschwerpunkt Hauptschule wählen?

Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie haben den kleinen Hauptschulen eine Bestandsgarantie gegeben. Ich bin gespannt, wie lange Sie diese noch halten werden. Nicht nur ich vermute, nur bis zum 26. März des kommenden Jahres! Als ich vor 25 Jahren an meiner Schule zu unterrichten begann, hatten wir teilweise noch 2 parallele Jahrgangsklassen an der Hauptschule. Im kommenden Schuljahr besuchen gerade noch 4 Schüler die 5. Klasse, was bedeutet, dass wir zum ersten Mal 5 und 6 jahrgangsübergreifend unterrichten müssen. Und die Bevölkerungszahlen haben sich im Grunde genommen nicht verändert!  Wir werden das hinbekommen, wie andere Schulen auch, wenngleich ich nicht verstehe, warum diese 4 Schüler nicht mit den 16 Schülern gemeinsam unterrichtet werden können, die die Realschulklasse bilden! Eine andere Schule in der Region, in der schon bisher 5 und 6 sowie die Jahrgänge 7 und 8 gemeinsam unterrichtet wurden, wurden jetzt nicht wie im vergangenen Jahr 105 Stunden, sondern nur noch 70,5 Stunden zugewiesen. Selbst wenn dann auch noch die Abschlussschüler gemeinsam mit 7 und 8 unterrichtet werden, bedeutet diese Reduzierung das faktische Aus dieser Hauptschule: Jahrgangsübergreifendes Unterrichten funktioniert nur, wenn es weiterhin Möglichkeiten der äußeren Differenzierung z.B. in Englisch oder in Technik gibt. Und dafür braucht es Stunden!

In Ihrer Stellungnahme auf unseren Antrag finden sich keine Lösungen, geschweige denn Ansätze dazu, für die drängenden Probleme der Hauptschule. Ein bloßes „Weiter so“ reicht nicht. Das zeigt auch ein Artikel in der Schwäbischen Zeitung Biberach von gestern. Da berichtet ein Hauptschullehrer fassungslos, dass von 56 Abgängern der Hauptschule nur vier einen Ausbildungsplatz haben. Und die 52 anderen? Die sind Opfer Ihrer Bildungspolitik und gehen ohne Perspektive aus der Hauptschule.

Jeder von Ihnen sollte nur mal drei Tage eine solche Klasse am Ende des Schuljahres unterrichten müssen. Ich meine: Das würde so manchen Politikwechsel bei der Hauptschulfrage bei Ihnen bewirken!

Herzlichen Dank!