Klaus Käppeler MdL besuchte dieser Tage die Bäckerei „Beckabeck“ am Standort in Römerstein-Böhringen, um sich am Beispiel dieses regionalen Lebensmittelproduzenten der Themen der Regionalentwicklung und der Erzeugergemeinschaft Alb-Dinkel und insbesondere über die bisherige Entwicklung der Projekte PLENUM und REGIONEN AKTIV zu informieren. An dem Gespräch nahm neben dem Vorsitzenden der Erzeugergemeinschaft Alb-Dinkel, Hans Lieb, Melanie Amrhein, Regionalmanagerin im Landkreis Reutlingen, sowie der Vorstand des Vereins PLENUM/REGIONEN AKTIV im Landkreis Reutlingen, Landrat Thomas Reumann, teil.
Heinrich Beck, der in seinen mittlerweile 8 Filialen mit 25 Beschäftigte auf die regionale Marke Alb-Dinkel setzt, beobachtet, dass Käufer immer stärker nach Bio-Ware verlangen, wenn Sie regionale Produkte erwerben. Da die Mühlengenossenschaft Römerstein den im integrativen Anbau geernteten Dinkel nur schwer vermarkten kann, würde er sich wünschen, dass mehr Dinkel nach Bio-Richtlinien angebaut würde, weil er zwischenzeitlich diesen deutlich besser absetzen kann. Das Mehl für die Bio-Backwaren kommt derzeit aus Oferdingen.
Ein Rundgang durch die Bäckerei, bei der verschiedene Sauerteige erläutert wurden, verdeutlichte, welche unterschiedlichen Aromen die verschiedenen Brotsorten liefern. Dinkel-Keimlinge, die dem Teig beigemischt werden, verfügen über das Dreifache an Mineralien und Vitaminen gegenüber dem normalen Teig und gelten damit als besonders gesund.
Hans Lieb, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft, in der 23 produzierende Landwirte zusammengeschlossen sind, erkundigte sich bei Melanie Amrhein, ob eine teilbetriebliche Umstellung auf Bio -in diesem Fall auf den Ackerbau – auch das EU-Bio-Siegel ermöglichen würde. Dies könnte dann bei erhöhtem Bedarf durch die Bäckerei auch für die Mühle zu Umsatzsteigerungen und damit zu einer besseren wirtschaftlichen Auslastung führen.
Weitere Themen, die bei diesem Gespräch diskutiert wurden waren eine Dachmarke für die Premium Produkte der Alb, die Erhaltung der Wertschöpfung in der Region zu halten, die Einrichtung weiterer Regionalen Regale und die Markthalle in Reutlingen. In diesem Zusammenhang wurde auch die von Heinrich Beckangesprochene Problematik diskutiert, wonach die Gemeinden und Städte nach und nach immer mehr kleine Einzelhandelsgeschäfte verlieren. Wie gelingt es, von der Geiz ist geil – Mentalität abzurücken?
Landrat Reumann unterstrich, dass das Regionalprinzip im Grund eine Erfolgsgeschichte sei, jeder Verbraucher aber sein Einkaufsverhalten überdenken sollte. Gesunde Lebensmittel und eine gesunde Ernährung tragen nicht nur zum Wohlbefinden bei, sondern sparen spätere Arztkosten und schützen zugleich unsere Landschaft und Umwelt.