Bad Urach (spd) Der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler (Zwiefalten) unterstützt die Forderung von Schulleitung, Elternvertretern und Stadt für die Einführung eines G9-Zuges am Bad Uracher Graf-Eberhard-Gymnasium. Das Gymnasium war in der ersten Bewerbungsrunde für einen Schulversuch nicht berücksichtigt worden. Moniert wurde vom Kultusministerium, dass Bad Urach für infrage kommende Schüler zu schlecht erreichbar sei. Käppeler hält diese Begründung für nicht stichhaltig. Da das Gymnasium seine Bewerbung aufrechterhält, hat Käppeler Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer nun in einem Brief um eine grundlegende Neubewertung gebeten.
„Dem Ministerium wurden zwischenzeitlich präzise und nachprüfbare Aufstellungen vorgelegt, dass sowohl bei Wohnorten auf der Schwäbischen Alb als auch bei Schülern aus Metzingen oder Reutlingen überwiegend Fahrzeiten zwischen 20 und 30 Minuten zu veranschlagen sind“, begründete Käppeler seine Intervention. Solche Fahrtzeiten lägen im Rahmen der Einzugsgebiete von Schulen in anderen Landkreisen, die bereits eine Genehmigung erhalten hätten. „Bad Urach muss sich natürlich an anderen Schulen messen lassen, allerdings sollten für alle Antragsteller auch dieselben Maßstäbe und Kriterien gelten“, forderte der SPD-Abgeordnete.
Käppeler hob in seinem Schreiben zudem auf den Grundsatzbeschluss ab, dass das Ministerium pro Landkreis einen Schulversuch genehmigen wollte. „Wenn Bad Urach in der Region der einzige Bewerber ist und zudem nachweislich über einen entsprechenden Einzugsbereich für sein Gymnasium verfügt, dann ist es nur fair und konsequent, den Antrag positiv zu bescheiden“, erklärte Käppeler. Zudem sollten grundsätzlich auch Interessenten im ländlichen Raum die Möglichkeit haben, ein G9-Abitur zu erwerben. „Für die Schülerinnen und Schüler, die auf der Schwäbischen Alb beheimatet sind, wäre beispielswiese Reutlingen keine Alternative, da die Anfahrtswege zu zeitaufwendig und umständlich sind.“