„Die Albklinik steht gut da“

Eine flächendeckende, wohnortnahe und gute medizinische Versorgung: Das ist eines der großen Politikthemen und eine große Herausforderung, besonders im ländlichen Raum. Klaus Käppeler hat sich mit Dr. Eberhard Rapp über die ärztliche Versorgung im Wahlkreis unterhalten. Die Albklinik steht gut da, wie bei einem Vor-Ort-Termin deutlich wird. Diesen Standard gilt es allerdings, auch in Zukunft zu halten.

„Die Albklinik schreibt schwarze Zahlen“, sagt Dr. Eberhard Rapp. Der Standort der Kreiskliniken Reutlingen in Münsingen waren Gemeinderat, Verwaltung, aber auch den Bürgern stets wichtig und das machen sie immer wieder deutlich. Der Allgemeinmediziner Dr. Rapp kennt sich nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Politik bestens aus. Seit vielen Jahren sitzt er für die SPD im Gemeinderat, ist stellvertretender Bürgermeister und auch Sprecher der Bürgerinitiative Albklinik. Er weiß, wie schnell es gehen kann, dass einzelne Abteilungen geschlossen oder ganze Krankenhäuser immer mehr und mehr heruntergefahren werden. Beispiele anderer Standorte zeigen dies. Gerade der Ärztemangel trifft oft die ländlichen Regionen. Eine andere Problematik ist, dass auch an die Gesundheitsversorgung wirtschaftliche Maßstäbe angelegt werden, wer mit Defiziten arbeitet, dessen Standort könnte auf längere Sicht in Gefahr geraten. Darum gilt: „Man muss wachsam sein.“

Von Abteilungsschließungen oder Verlagerungen ist die Albklinik weit entfernt. Das Haus bietet die Abteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie, Radiologie, ein Labor und als Spezialabteilung die Schmerzklinik. Diese soll sogar noch ausgebaut werden. So wollen die Kreiskliniken in Münsingen in eine Kältekammer neu investieren und es gibt auch Überlegungen, einen rheumatologischen Schwerpunkt zu etablieren. „Das Haus steht gut da, da gibt es überhaupt keine Diskussionen“, sagt Rapp. Die Auslastung im Haus ist gut, die Schmerzklinik ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und auch die Hauptabteilungen und die Innere haben einen überaus guten Ruf. „Wir haben eine gute Grund- und Regelversorgung“, betont Dr. Eberhard Rapp. Zum Glück, denn das Einzugsgebiet ist groß, die nächsten Kliniken sind in Reutlingen, Ehingen oder Blaubeuren , die Anfahrtswege dorthin von der Schwäbischen Alb entsprechend lang. Das heißt: Die Menschen sind auf dieses Krankenhaus angewiesen.

Gerade die flächendeckende Versorgung ist den Sozialdemokraten im Land ein Anliegen. „Wir sichern notwendige Versorgungsangebote inklusive einer stationären Grund- und Akutversorgung in allen Regionen des Landes“, verspricht das Wahlprogramm. Die medizinische Versorgung gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge, und diese „darf weder von Gewinnen noch von Krisen abhängen“, betont Klaus Käppeler. Um dies sicherzustellen, sei es notwendig, „den Pflegeberuf attraktiver zu machen.“ Applaus alleine reiche nicht, sondern „die in der Kranken- oder Altenpflege Arbeitenden verdienen Anerkennung“. Und zwar in Form von guten Löhnen, einem klaren Personalschlüssel, besseren Arbeitsbedingungen, aber auch einer guten Ausbildung ohne Schulgeld. Um dies zu erreichen, müssten Kommunen und Landkreise unterstützt werden, die Kliniken in eigener Hand zu halten. Auch dem Mangel an Fach- und Hausärzten im ländlichen Raum will die SPD entgegenwirken, etwa indem sie Modelle wie Zweig- und Gemeinschaftspraxen oder kommunale medizinische Versorgungszentren fördern will.

Die ärztliche Versorgung in der Stadt Münsingen ist derzeit gut. Aber auch hier wird es immer schwieriger, Nachfolger zu finden, falls ein Arzt in Rente geht oder sich wo anders nieder lässt. Dies hat das Beispiel der Geburtshilfe schmerzhaft gezeigt, die trotz äußerst erfolgreicher Arbeit vor zwei Jahren schließen musste, weil keine neuen Ärzte gefunden werden konnten.

Eine Geburtsabteilung an die Albklinik zurückzuholen, wäre laut Dr. Eberhard Rapp ideal. Zwar sei es mittelfristig eher unrealistisch, „aber wir dürfen dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren“. Auch die Bürgerinitiative, deren Sprecher er ist, wird sich weiter dafür einsetzen. Auch zum Wohl und zum Erhalt der Albklinik.