Erdwärmenutzung in Bad Urach

BAD URACH/STUTTGART. (rei) Auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten Klaus Käppeler haben Fachpolitiker der SPD-Fraktion die Bohrstelle für ein mögliches Geothermiekraftwerk in Bad Urach besucht. Die SPD-Fraktion befürwortet die Nutzung der Erdwärme und wird die Förderpraxis der Landesregierung im Landtag aufgreifen.

„Die Geothermie kann für Baden-Württemberg zu einem wichtigen Standbein einer künftigen Energie- und Wärmeversorgung werden, wenn die Politik jetzt die richtigen Weichen stellt“, begründete Klaus Käppeler die Initiative der SPD-Fraktion. Allerdings müsse die Landesregierung ihre Zurückhaltung bei der Projekt- und Forschungsförderung aufgeben. Auch bei den Genehmigungsverfahren seien Erleichterungen möglich. Käppeler: „Die Landesbauordnung erschwert noch immer den Erdwärmesondereinbau, in der Schweiz wurden die rechtlichen Bestimmungen bereits angepasst.“

Die vierköpfige Delegation, neben Käppeler der Sprecher für Energiepolitik Thomas Knapp, der Arbeitskreisvorsitzende für Umwelt Helmut Göschel sowie Fraktionsreferent Nils Opitz-Leifheit, sprachen mit Helmut Tenzer von Uracher Stadtwerken über den Stand der der Bohrungen. Man war sich einig, dass für Baden-Württemberg insgesamt ein Strategieprogramm fehlt, um effektiver und schneller voranzukommen. Die Erkenntnis der letzten Jahre, dass Erdwärme nicht nur ausschließlich in geologisch besonders geeigneten Gebieten genutzt werden kann, eröffne völlig neue Perspektiven. „Das Land kann mehr dafür tun, dass Risikokapital bereit gestellt wird und die Forschung bei den Bohrsystemen vorankommt“, zeigte sich Käppeler überzeugt.

Grundbücher müssen in Gemeinde bleiben

HÜLBEN. (rei) Der SPD-Abgeordnete Klaus Käppeler hat sich im Hülbener Rathaus über mögliche Auswirkungen der geplanten Schließung von Grundbuchämtern im ländlichen Raum informiert. Im Rahmen der von Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) geplanten Verwaltungsreform sollen die Grundbuchämter der kleineren Gemeinden zu den Amtsgerichten verlagert werden.

„Die Verlagerung der Grundbuchämter zu den Amtsgerichten wird zu einem erheblichen Mehraufwand für die Gemeindeverwaltungen führen“, fasste Käppeler das Gespräch mit dem Hülbener Bürgermeister, Hans Notter, zusammen. Notter hatte Käppeler am konkreten Beispiel erläutert, wie bei nicht aktuellen Grundbüchern mit so genannten Nebenakten die wahren Eigentumsverhältnisse ermittelt werden können. Genau diese Akten, so Notter, würden aber auch künftig nicht elektronisch erfasst. Die Gemeinden hätten dann beim Amtsgericht keinen Zugriff per Computer. Käppeler: „Der Aufwand ist einfach zu hoch, wenn Grundbuchbeamte einen großen Teil ihrer Arbeitszeit auf der Straße verbringen müssen, um die Eigentumsverhältnisse einzelner Grundstücke zu klären.“

Als Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für den ländlichen Raum befürchtet Käppeler zudem einen weiteren Verlust der Handlungsmöglichkeiten kleinerer Gemeinden: „Vor Ort hat man die Ortskenntnis, um Nachbarschaftsstreitigkeiten schnell zu lösen. Genau dieser Vorteil fällt durch die Reform weg.“ Auch die Privatisierung des Notariatswesens sieht Käppeler kritisch. Die Einnahmen von rund 60 Millionen Euro pro Jahr seien eine wichtige Einnahmequelle des Landes. Für eine Privatisierung gebe es keinen Grund, es sei offensichtlich, „dass die Landesjustizministerin hier vor allem die FDP-Klientel mit zusätzlichen Einnahmen bedienen will“.

Aus für Ortsumfahrungen B 312

STUTTGART/PFRONSTETTEN (rei). Auf Anfrage beim Bundesverkehrsministerium wurde dem SPD-Wahlkreisabgeordneten Klaus Käppeler bestätigt, dass die baden-württembergische Landesregierung eine Herabstufung der Dringlichkeit bei den geplanten Ortsumgehungen im Bereich Pfronstetten veranlasst hat. Da sich das Bundesverkehrsministerium bei der Einstufung auf die Vorgaben der Bundesländer stützt, wurden die geplanten Umfahrungen der B 312 bei Pfronstetten, Tigerfeld und Huldstetten aus dem vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes genommen.

„Die Entscheidung der Landesregierung bedeutet erst einmal das Aus für die Ortsumfahrungen im Bereich Pfronstetten, die Bauprojekte werden auf unbestimmte Zeit verschoben“, sagte Klaus Käppeler nach einem Telefonat mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Achim Großmann. Dabei habe die Landesregierung aber keineswegs auf einen Teil der Zuweisungen aus dem Bundeshaushalt für den Straßenbau in Baden-Württemberg verzichtet. „Die Ortsumfahrungen werden schlicht an anderer Stelle im Land gebaut“, stellte Käppeler klar.

Für den SPD-Abgeordneten ist die Entscheidung der Landesregierung sachlich nicht nachvollziehbar: „Die B 312 ist als Nord-Süd-Achse im Landesentwicklungsplan ausdrücklich festgehalten, dies schließt den Bau von Ortsumfahrungen mit ein.“ Auch die Fachbeamten der Straßenbauverwaltung hätten die wichtige Funktion der B 312 in der Vergangenheit immer wieder betont. Käppeler vermutet, dass der Einsatz der Gelder an anderer Stelle im Land durch massive Einflussnahme bewirkte wurde: „Ganz offensichtlich haben persönliche Beziehungen zur Landesregierung mehr Gewicht als der Sachverstand von Verwaltung und Parlament“. Der SPD-Abgeordnete behält sich vor, das Verhalten der Landesregierung in dieser Angelegenheit im Landtag auf die Tagesordnung zu setzen.

L 230: Baubeginn in 2004 zweifelhaft

MÜNSINGEN/STUTTGART. (rei) Der SPD-Wahlkreisabgeordnete Klaus Käppeler hat CDU-Ministerpräsident Erwin Teufel an seine Zusagen zu den geplanten Ortsumfahrungen zwischen Münsingen und Heroldstatt erinnert. Käppeler befürchtet, dass sich der Beitrag des Landes Baden-Württemberg zur Bewältigung des Bundeswehrabzugs aus Münsingen verzögern könnte. Teufel hatte bei Veranstaltungen in der Region einen Baubeginn der neuen Streckenführung noch für das Jahr 2004 in Aussicht gestellt.

„Die Landesregierung hält sich in Sachen L 230 mittlerweile sehr bedeckt“, fasste Käppeler die Antwort des Landesverkehrsministeriums auf eine parlamentarische Initiative zusammen. Eine genaue Planung für den Baubeginn sei aus Stuttgart derzeit nicht zu bekommen. Der SPD-Abgeordnete hatte die Landesregierung in einer Anfrage um Angaben zum Planungsstand gebeten. Käppeler: „Sehr erfreulich ist, das die Möglichkeit der Mitbenutzung der alten Panzerringstraße in den einzelnen Planungsvarianten einbezogen wird.“ Dadurch könnten bei Zufahrten und Teilen der neuen Strecke erhebliche Kosten eingespart werden.

Käppeler kritisierte hingegen die Dauer des Verfahrens: „Der Variantenvergleich und Umweltverträglichkeitsstudien werden nach Angaben der Landesregierung erst im zweiten Halbjahr 2004 beendet sein.“ Der SPD-Abgeordnete forderte die Landesregierung auf, die Zeitplanung für den Bau der neuen Landesstraße falls nötig auf eine neue Grundlage zu stellen. „Wenn Erwin Teufel die Zusagen nicht einhalten kann, soll er dies den Menschen vor Ort auch offen sagen.“

Käppeler besuchte finnische Schulen

STUTTGART/OULU. (rei) Auf einer Informationsreise durch Finnland hat der SPD-Wahlkreisabgeordnete Klaus Käppeler zahlreiche Schulen und Bildungseinrichtungen besucht. Käppeler war als Mitglied einer Delegation baden-württembergischer Bildungspolitiker in das Land der PISA-Sieger gereist.

„Die finnischen Schulen haben in der PISA-Studie durchweg hervorragend abgeschnitten, wir sollten in Deutschland von den Erfahrungen profitieren“, erläuterte Käppeler die Beweggründe seiner Reise. Schon nach den ersten Schulbesuchen und Fachgesprächen in der westfinnischen Stadt Oulu seien die Unterschiede spürbar gewesen. Als Grund- und Hauptschullehrer kennt Käppeler den deutschen Schulalltag aus eigener Anschauung: „Es herrscht eine völlig andere Atmosphäre an den finnischen Schulen, Schüler wie Lehrer wissen einfach besser, um was es bei der Schulbildung geht.“

Für Käppeler liegt die große Stärke des finnischen Systems in der individuellen Förderung. „Wir verschwenden in Deutschland eine Menge Zeit damit, Schüler schon in den ersten Jahren für die weiteren Schularten zu sortieren, statt ihre persönliche Begabungen zu fördern und ihre Schwächen auszugleichen.“ Schulhelfer, Psychologen, Ergotherapeuten und Logopäden leisteten in Finnland bereits im Vorschulalter Hilfe bei verhaltensauffälligen oder sprachlich schwächeren Kindern. Leistungsnachweise durch Zensuren würden erst ab der siebten Klasse verteilt, auch ein „Sitzenbleiben“ gebe es nicht. Zudem sei die für alle neun Jahre dauernde Gemeinschaftsschule über alle Parteigrenzen hinweg gesellschaftlich akzeptiert und gewollt.

„Lehrer, Eltern und auch die Politik werden sehr viel stärker in die Pflicht genommen, einen Beitrag für die Zukunft der Kinder zu leisten“, so Käppelers Fazit. Auch deshalb bekämen nur zehn Prozent der besten Universitätsabsolventen die Möglichkeit, als Lehrer zu arbeiten. Dieser Umstand fördere das gesellschaftliche Ansehen des Berufes und trage damit nicht zuletzt zur hohen Motivation bei. Käppeler: „Im Vergleich dazu ist bei deutschen Lehrern im Gegensatz zur Popularität nur die Arbeitszeit höher.“