Angst um die Existenz

„Lockdown light“: Der trifft die Gastronomie hart. Thomas Linder ist seit Jahrzehnten Gastwirt und betreibt in der Dettinger Ortsmitte die gutbürgerliche Wirtschaft „Zum Ochsen“. Klaus Käppeler hat ihn besucht, um zu erfahren, wie es ihm in Zeiten der Pandemie ergeht.

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Vor-Ort-Termin in Dettingen:  Klaus Käppeler besucht den Gastwirt Thomas Linder vom „Ochsen“, um zu erfahren, „wo der Schuh drückt“ mit diesem „Lockdown light“, der vor allem die Gastronomie, den Tourismus, sowie die Veranstaltungs- und Freizeitbranche besonders trifft.

Die erste Überbrückungshilfe sei gut gewesen und auch die Senkung der Mehrwertsteuer habe geholfen, erzählt Thomas Linder. Dennoch sind die Gastwirte voller Sorgen, was die Zukunft betrifft. Besonders wenn man wie er Pacht bezahlen müsse, seien die Zeiten schwierig. Da entstehen durchaus Existenzängste. Auch in den Sommermonaten sind die Geschäfte nicht so gelaufen wie sonst. „Viele Leute haben Angst, wegzugehen“, hat Linder beobachtet, zudem darf er nur noch einen Teil seiner 95 Sitzplätze, 50 davon sind im Freien auf der Terrasse, besetzen. Im schlechtesten Fall, also wenn alle Gäste allein kämen, dürfte er nur zwölf Besucher einlassen. „Das lohnt sich natürlich nicht.“ Zwar sieht der Wirt die Notwendigkeit, die Infektionszahlen zu senken, aber die Gastronomie habe sich mit Hygienekonzepten und vielem mehr ins Zeug gelegt, um das Risiko zu minimieren. Dennoch trifft es sie nun erneut. Er bietet übers Wochenenden Speisen zum Abholen an, „dann kann ich wenigstens kochen und habe etwas an Einnahmen.“ Wie es weitergeht? Das weiß er nicht. So schnell, glaubt er, wird es zu keiner Lockerung kommen. Da bleibt dann nur erneut die Hilfe des Staates, um nicht schließen zu müssen.