Allen Gemeinden seines Wahlkreises will der SPD-Kandidat zur Landtagswahl Klaus Käppeler einen Besuch abstatten. Natürlich nur, wenn es die aktuelle Corona-Lage zulässt, ein Bürgermeister musste wegen steigender Infektionszahlen bereits den Termin verschieben. Aber Käppeler hofft, dass er trotz der Verordnungen die meisten Gemeindeoberhäupter treffen kann, um zu erfahren, wie es in den Ortschaften aussieht, was gut läuft, aber auch welche Sorgen und Nöte die Menschen umtreiben. Auftakt der Besuche war in Sonnenbühl.
Zunächst ging es um die Schullandschaft, ein Thema, mit dem sich der pensionierte Lehrer und Rektor im Ruhestand Klaus Käppeler bestens auskennt. Bürgermeister Morgenstern bedauert die Diversifikation der schulischen Angebote, doch gab es auch Positives zu berichten. So haben sich die Schülerzahlen an der Brühlschule stabilisiert, auch Schüler aus dem Echaztal fahren zwischenzeitlich hoch auf die Alb. Ziel der Gemeinde sei es, alle vier Grundschulen in den Ortsteilen der Gemeinde zu erhalten. Dank stabiler Einwohnerzahlen könne dies gelingen, das Kinderhaus in Sonnenbühl-Undingen wurde bereits erweitert.
Ein weiteres Thema waren die geplanten Windkraftanlagen auf dem Hohfleck. Auslöser sei die Ausweisung von Vorrangflächen durch den Regionalverband gewesen, das Verfahren ziehe sich doch sehr in die Länge, so Morgenstern. Das ortsansässige Unternehmen Sowitec kämpft weiterhin um die Genehmigung. Dass sowohl das Verwaltungsgericht Sigmaringen, als auch der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, den Denkmalschutz von Schloss Lichtenstein nicht als Hinderungsgrund für den Bau sehen, kann Morgenstern nachvollziehen.
Auch über Corona und seine Folgen sprachen die beiden: Uwe Morgenstern steht hinter den Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung, er wünscht sich in manchen Bereichen noch klarere Anweisungen, weil die Gemeinden, Betriebe, Vereine und Kirchen in der praktischen Umsetzung der Gesetze und Bestimmungen vor sich ständig ändernden hohen Herausforderungen stehen. In der Wirtschaft kämpfen viele Betriebe mit der aktuellen Situation, manche gar um die Existenz. Der Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen wurde durch Land und Bund in diesem Jahr weitgehend ausgeglichen. Er befürchtet aber, dass sich die milliardenschweren Hilfen auf die Schlüsselzuweisungen in den nächsten Jahren auswirken werden. Besonders hart gebeutelt ist wegen der Pandemie auch der Tourismus. So berichtete Morgenstern von verzweifelten Rückmeldungen von Inhabern, die Angst um Ihren Betrieb haben und in Sorge sind, ihr Personal zu verlieren.