SPD Echaztal diskutiert mit Klaus Käppeler über Bildungspolitik

Nachdem der Ortsvereinsvorsitzende Jürgen Vietense einen kurzen Rückblick über die Aktivitäten des Ortsvereins im vergangenen Jahr gegeben hatte, dankte er Britta Waschl für ihre Kandidatur für das Bürgermeisteramt in Lichtenstein und gratulierte dem langjährigen Kassier Peter Winterling zu seinem 25-jährigen Parteijubiläum und überreichte ihm seine Urkunde.   

 

Anschließend machte Klaus Käppeler, Landtagskandidat im Wahlkreis Hechingen-Münsingen und Schulleiter in Hohenstein, und somit bestens mit der Materie vertraut, in seinem Referat deutlich, dass im Kreis Reutlingen vor allem bisherige „Brennpunkt“-Hauptschulen in den Ballungsräumen zu Werkreal-schulen umgewandelt worden seien. Diese zögen Schülerinnen und Schüler aus den kleineren ländlichen Hauptschulen ab, was diese Standorte, die gute Arbeit leisteten, gefährde. Entsprechend unpopulär sei diese Maßnahme daher bei vielen kommunalen Entscheidungsträgern.

 

In den Werkrealschulen führe das zu größeren Klassen, und die Landesregierung könne so Stellen einsparen, was wohl mit ein Grund für die Einführung der Werkrealschulen gewesen sei.

Das antiquierte dreigliedrige Schulsystem werde somit noch weiter zersplittert. Die SPD strebe hingegen auf lange Sicht eine zehnjährige Gemeinschaftsschule an, mit dem Zwischen-schritt der Zusammenfassung von Haupt- und Realschulen, die dann beide Abschlüsse anbieten sollen.

 

Als weitere wichtige Punkte nannte Käppeler die Ausweitung der Schulsozialarbeit, den landesweiten bedarfsgerechten Ausbau der Ganztagesschulen, die stärkere individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern sowie die Inklusion. Dass Kultusministerin Marion Schick behauptet, letzteres sei kostenneutral möglich, hält Käppeler, aus der Praxis betrachtet, für eine gewaltige Illusion.

 

Die Anwesenden bedauerten einmütig, dass in Unterhausen Schulräume leer stehen, während die Realschule in Pfullingen aus allen Nähten platzt und dort ein Anbau geplant ist, anstatt dass gemeindeübergreifend kooperiert wird.

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