1972 SPD Ochsenhausen gegründet

Justizminister Rainer Stickelberger (MdL), der hiesige Bundestagsabgeordnete Martin Gerster, der Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler aus dem Wahlkreis Hechingen- Münsingen und örtliche Kommunalpolitiker waren zum Festakt ins Hotel „Adler“ gekommen, um gemeinsam mit dem Ortsverein zu feiern. Minister Stickelberger sagte zu, dass kein Amtsgericht aufgelöst werde. Ferner werde er die problematische Privatisierungspolitik der Vorgängerregierung im Strafvollzugsbereich rückgängig machen. Und: Der Notariatsstandort Ochsenhausen bleibe bestehen.

Es ist sicher kein Zufall, dass im politisch spektakulären Jahr 1972 in Ochsenhausen ein SPD- Ortsverein gegründet wurde. Ein abgewehrtes Misstrauensvotum, die Vertrauensfrage im Herbst, Stichworte wie „mehr Demokratie wagen“ und „Entspannungspolitik“ sorgten für Zulauf, für ein 45,8%- Wahlergebnis und fast 1 Million Mitglieder. Nun, 40 Jahre später, konnte Vorsitzender Karl Hagel vor vollem Haus neben zahlreichen Freunden aus den umliegenden Ortsvereinen und Gästen mit Justizminister Rainer Stickelberger, MdB Martin Gerster und MdL Klaus Käppeler auch aktuelle Politiker begrüßen. Hans Holland, als Vertreter der Stadt, hob in seinem Grußwort die gute Zusammenarbeit mit den SPD- Vertretern im Gemeinderat hervor. Altbürgermeister Max Herold, unermüdlicher Motor bei der Stadtsanierung und vielen anderen Projekten, schien das durch seine Anwesenheit zu bestätigen.
Rainer Stickelberger war aus der äußersten Südwestecke des Landes angereist und konnte den Ochsenhausenern u.a. versichern, dass bei der anstehende Reform der Ort weiterhin Standort eines Notariats bleibt. Bei etwa 2 Millionen Verfahren im Jahr und einer zunehmenden Zahl von Betreuungsverfahren (105 000 in BW) stellte der Minister die Bedeutung der Bürgernähe für den Bereich der Amtsgerichte besonders heraus . MdB Martin Gerster, daheim unter Freunden, übernahm dann zusammen mit Karl Hagel und Klaus Käppeler die Ehrung langjähriger Ochsenhausener Parteifreunde. Dass es dabei nicht nur um eine einfach durch jahrzehntelange Mitgliedschaft erworbene Ehrung ging, wurde in den Reden der drei Laudatoren deutlich. Die Leistung Erich Recks für sein entwicklungspolitisches Engagement in Burkina Faso (Piela) ist schon öfters gewürdigt worden. Nun konnte Klaus Käppeler vom Bau von 30 Tiefbrunnen, 15 Schulen, einer Wasserversorgung und zahlreichen anderen Projekten berichten, als er ihm und seiner Frau Gertrud die Auszeichnung für 40 Jahre Vereinstreue überreichte. Ähnlich verhielt es sich bei Gustl Alger, Anreger und Mitgestalter zahlreicher Maßnahmen auf Kreis- und Gemeindeebene. Helmut Schindling, der in Jahrzehnten im Vorstand und bei Wahlvorbereitungen und anderen Projekten immer zur Stelle war, wurde neben Heinrich Kuhn und Heinz Kobiela besonders geehrt.

Großes Interesse fand auch ein historisch- politisches Quiz, mit Beamer- Unterstützung von Ines Selonke und Manfred Born vorgetragen, das sich vor allem auf Ereignisse des Jahres 1972 und Ochsenhausener Veränderungen bezog. Der Gewinner des ersten Preises, einer 4- tägigen Reise zu zweit, traf mit der richtigen Zahl von“ 36 Handwerkern“ auch hier ins Schwarze. Als Geschichts- Profi verschenkte er allerdings umgehend seinen Gewinn an weniger erfolgreiche Rätselfreunde – eine noble Geste! Auch die Ausstellung zur Vereinsgeschichte fand viel Beachtung und mancher erkannte sich auf den z.T. jahrzehntealten Bildern kaum wieder.

Ein besonderes Glück hatten die Ochsenhausener mit der Zusage Werner Krugs und seiner musikalischen Mitspieler vom Quartett „MundArt“, das ganz wesentlich zur guten Stimmung beitrug. So konnten sich am Ende Vorsitzender Karl Hagel, Moderatorin Anne Burth und der 2. Vorsitzende Dierk Selonke bei den zahlreichen Gästen für ihr Interesse und die Gratulationen bedanken.

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