Regionale Landwirtschaft benötigt gesellschaftliche Unterstützung

Zwiefalten (spd). Wie in den Vorjahren traf sich der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler auch in diesem Jahr mit Vertretern des Kreisbauernverbandes zu einem offenen Meinungsaustausch. Bei der traditionellen Zusammenkunft diskutierte Käppeler mit den Landwirten unter anderem über den enormen Preisdruck und die Akzeptanz öffentlicher Fördermittel. Aufseiten des Bauernverbandes nahmen an dem Treffen die Zwiefalter Obleute sowie der Kreisverbandsvorsitzende Gebhard Aierstock teil.

„Wir pflegen den Meinungsaustausch seit rund 15 Jahren, dabei schätze ich vor allem die offene und respektvolle Gesprächsatmosphäre“, sagte der SPD-Abgeordnete Klaus Käppeler nach dem Treffen in Zwiefalten. Er könne aktuelle Beschwerden vieler Bauern über den Bürokratieaufwand wie bei der Erfassung von Grünflächen zwar nachvollziehen. „Viele Auflagen wie bei der Weideprämie sind jedoch durchaus sinnvoll, um Missbrauch zu verhindern und eine gerechte Mittelverteilung zu garantieren“, gab der SPD-Abgeordnete zu bedenken.

Im Gespräch ging Käppeler auch auf den Vorwurf einer einseitigen Förderung zugunsten von Biobetrieben ein. „Von den jährlich 570 Millionen Euro Fördermitteln für die baden-württembergische Landwirtschaft erhalten die Biolandwirte rund 30 Millionen Euro“, erklärte Käppeler. Diese Zahlen habe er sich erst jüngst durch eine Rückfrage beim Landwirtschaftsministerium bestätigen lassen. Von daher sei klar, dass weder konventionelle noch Biobetriebe in irgendeiner Weise bevorzugt werden. Der SPD-Abgeordnete sagte den Landwirten seine Unterstützung bei der aktuellen Kampagne gegen Preisdumping bei Fleischwaren und Milcherzeugnissen zu. „Hier sind auch die Verbraucher gefragt, die zwar mehrheitlich eine regionale Landwirtschaft wünschen, sich jedoch am Supermarktregal leider häufig anders verhalten“, kritisierte Käppeler.

Die immer wieder aufkeimende Kritik an gesetzlichen Auflagen etwa im Bereich Klima- oder Tierschutz schade den Landwirten. „Eine ökologisch verträgliche und vor allem regionale Landwirtschaft ist ohne öffentliche Förderung schlicht nicht möglich“, stellte der Landtagsabgeordnete klar. Von daher sei es völlig in Ordnung, dass die Politik hier einen verbindlichen Rahmen vorgebe. „Dass Landwirte rund die Hälfte ihres Einkommens durch öffentliche Mittel decken, ist heute breit akzeptiert, diesen Konsens sollten weder Landwirte noch einzelne Politiker infrage stellen“, appellierte Käppeler.

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