Vor über 200 Jahren hat die Französische Revolution mit ihren Idealen die Hoffnung der Menschen in Europa geweckt. Ein großer Teil dieser neu gewonnen Hoffnung und des neuen, freiheitlich-demokratischen Geistes ist durch die Restaurationsbewegung in Europa jedoch anschließend wieder gefährdet worden. Zeitungen waren dabei bereits eine wichtiges Mittel, um das Pflänzchen Hoffnung auf Demokratie weiter wachsen zu lassen. Auch wenn die Revolution 18 Jahre nach Gründung des heutigen Ermstalboten noch einmal niedergeschossen worden ist, die Verbreitung von Nachrichten, von Ungerechtigkeit und Willkür durch die Zeitung war nicht aufzuhalten.
Die Information der Bürger über lokale wie überregionale Ereignisse hat an Bedeutung bis heute nicht verloren. Auch im Zeitalter von Internet und neuen Medien erreicht die Zeitung die meisten Menschen und zählt – auch für mich – nach wie vor zu den glaubwürdigsten Informationsträgern.
Seit ich die Menschen im Wahlkreis im Landtag vertrete, hat die Lokalzeitung für mich noch einmal enorm an Stellenwert gewonnen. Auch wenn es mir nicht gelingt, alle Zeitungen im Wahlkreis vollständig zu lesen, so bin ich doch immer an Informationen zu den drängenden Problemen jeder Region interessiert. Außerdem ist die Zeitung für mich oft einzige Informationsquelle, weil ich im Zuge häufig abends stattfindender Veranstaltungen kaum dazu komme, den Fernseher einzuschalten.
Dankbar bin ich als Politiker, dass bei der lokalen und regionalen Berichterstattung des Ermstalboten die Devise „good news are bad news“ – schlechte Nachrichten sind für die Zeitung gute Nachrichten – noch nicht Einzug gehalten hat.
Ich habe großen Respekt vor den 175 Jahren unternehmerischer Tätigkeit, vor 175 Jahren redaktioneller Arbeit, die stets ausgewogen und überparteilich, aber nie ohne Meinung war und ist. Deshalb meinen herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum !
Klaus Käppeler MdL