HECHINGEN. Seit Freitag gibt es in Haigerloch und Hechingen wieder eine aktive Juso-Ortsgruppe. Die Gründung fand im Museum Hechingen unter Teilnahme zahlreicher Jugendlicher aus beiden Städten sowie Klaus Käppeler, MdL, dem Juso-Landesvorsitzenden Hendrik Bednarz, Manfred Bensch, dem stellvertretenden SPD-Vorsitzenden, Joachim Wien dem Vorsitzenden der SPD Hechingen und Willi Pooch, dem stellvertreten Vorsitzenden der SPD Hechingen, statt.
Zu Beginn referierte Klaus Käppeler, welcher als Lehrer die Probleme des Schulsystems gut kennt, über die Durchlässigkeit im Bildunssystem. Es werde viel zu früh in Haupt-, Realschule und Gymnasium aufgeteilt, so Käppeler. Die Verlängerung der Grundschule auf sechs Jahre wäre daher notwendig um den Schülern eine effizientere Bildung zu ermöglichen. Die Förderung der Kinder müsse auch viel früher einsetzen, der Schwerpunkt bereits in Kindergarten und Grundschule gesetzt werden. Eine Förderung, die viel mehr auf das einzelne Kind zugeschnitten sei und von der momentanen reinen Wissensvermittlung des Lernstoffes im funfundvierzig-Minutentakt weggehe. Die G8-Reform hat sich in diesem Zusammenhang als übereilt und nicht überarbeitet erwiesen. Teilweise hätte es Schulen gegeben, so Käppeler, an denen Fünft- bzw. Sechsklassler schon vierunddreißig bis fünfunddreißig Wochenstunden Unterricht zu bewältigen hätten. Die Einführung des G8 wäre daher nur sinnvoll in Verbindung mit der Einführung der Ganztagesschule und der Entrümpelung der Lehrpläne gewesen. In den an die Diskussion anschließenden Wahlen wurde der Haigerlocher Paul Schubert zum neuen Vorsitzenden und der Hechinger Marius Thoy zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ortsverbandes Haigerloch/Hechingen gewählt. Zum Pressesprecher wurde Marius Menholz, zum Schriftführer Manuel Schmoll gewählt. Als Beisitzerin wird Karolin Herrmann dem Vorstand angehören. Der Entschluss, Haigerloch und Hechingen als eine Juso-Ortsgruppe zu verbinden, wurde wegen der besseren Organisationsmöglichkeiten des Verbandes getroffen. Nach den Wahlen wurde noch über die kommende Wahlkampfplanung und dessen Durchführung gesprochen. Nach einem Bericht aus dem Juso-Landesvorstand von Hendrik Bednarz zeigte sich der neue Vorsitzende Schubert erfreut über das Interesse der Jugendlichen, die sich für die politische Mitgestaltung bei den Jusos entschieden hatten und dankte den Anwesenden für ihr Kommen.
Fast ein ganz normaler Betrieb
„Die Werkstatt für behinderte Menschen von heute ist ein moderner sozialer Betrieb“, so Markus Mörike, Leiter der Werkstatt an der Schanz, die zum Samariterstift Grafeneck gehört. Dort, in der Grafenecker Biolandwirtschaft und in einer weiteren ausgelagerten Betriebsstätte arbeiten über 80 geistig behinderte oder psychisch kranke Menschen. Die SPD-Fraktion des Münsinger Gemeinderats, unterstützt durch den Landtagsabgeordneten Klaus Käppeler, informierten sich vor Ort über Aufgaben, Tätigkeitsfelder und Ziele der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM).
Neben den behinderten Menschen, die in einer der Wohngruppen des Samariterstifts Grafeneck leben, finden in der Werkstatt auch 12 Personen einen Arbeitsplatz, die eine eigenen Wohnung haben und ohne weitere Betreuung sind. Der Anteil dieser sogenannten „Externen“ ist, so Mörike, stetig am Wachsen. Insbesondere der Wegfall von „Nischenarbeitsplätzen“ in der freien Wirtschaft erhöhe den Aufnahmedruck für WfbMs sehr. Da aber von den Kostenträgern keine weiteren Werkstattplätze mehr finanziert würden, sei es notwendig das bestehende Angebot so zu erweitern, dass diese Personen dennoch eine sinnstiftende Beschäftigung erhalten können. Mörike denkt dabei etwa an eine Erhöhung der Zahl an begleiteten Arbeitsplätzen in der Industrie, aber auch an ein Dienstleistungsangebot in der Gemeinde oder an eine Qualifizierung für Aufgaben innerhalb des Samariterstifts. Überhaupt wird das Thema Qualifizierung groß geschrieben in der Werkstatt an der Schanz. Bevor eine behinderte Person dort in der Produktion beschäftigt wird, durchläuft sie im Berufsbildungsbereich eine Art Ausbildung, mit dem Ziel ihre Stärken zu unterstützen und ihre Schwächen zu mildern, ebenso die Heranführung an einen geregelten Arbeitsalltag. Produziert werden in der Werkstatt unterschiedlichste Güter, unter anderem ist man in der Lampenproduktion für einen regionalen Leuchtenhersteller tätig. Montage und Endkontrolle bieten anspruchsvolle Arbeitsplätze für etwa 15 behinderte Menschen. Wichtig sei aber hier wie auch anderswo die hohe Qualität und Flexibilität, die auch immer wieder von den Auftraggebern gelobt werde. „Einen Mitleidsbonus, weil wir eine Werkstatt für behinderte Menschen sind gibt’s schon lange nicht mehr. Wir stehen ebenso im Wettbewerb wie jeder andere Betrieb auch und müssen uns gegen Konkurrenz aus Osteuropa und China behaupten“, meint Mörike. Deswegen habe man sich auch nach der ISO 9000 zertifizieren lassen und ein professionelles Qualitätsmanagement aufgezogen. Dass das Image stimmt, zeigt auch die Arbeit für ein exklusives Versandhaus, für das man Wachholderspäne verpackt, die nördlich der Mainlinie reißenden Absatz finden.
Das Thema Arbeitsplätze und Ausbildungsstellen interessierte die SPD-Kommunalpolitiker und den Landtagsabgeordneten Klaus Käppeler naturgemäß sehr. Derzeit arbeiten in der WfbM 12 Personen in Teil- oder Vollzeit als Betreuer am Arbeitsplatz, davon sind zwei in Ausbildung. Aber auch die behinderten Beschäftigten sind sozialversicherungspflichtig und zahlen in Kranken- und Rentenkassen ein. Käppeler, der darauf hinwies, dass auch weiterhin die Integration von behinderten Menschen in die Gesellschaft notwendig sei, zeigte sich sehr zufrieden, als Mörike schließlich auch noch von den Partnerschaften der Werkstatt an der Schanz mit den Realschulen in Engstingen und Münsingen und dem Gymnasium erzählte. Im Hinausgehen meinte SPD-Fraktionsvorsitzender Adolf Lamparter: “Dass das so ein moderner Betrieb ist, hätte ich nicht gedacht.“
Mit Walter Momper in Marbach
Zusammen mit einer Delegation des Ausschusses für Wirtschaft, Betriebe und Technologie hat der Präsident des Abgeordnetenhauses in Berlin, Walter Momper, am Dienstag den Wahlkreis besucht. Bei einer Führung durch das Gestüt in Marbach, das Gestütsmuseum und die EU-Besamungsstation hatte die Berliner Delegation Gelegenheit, sich einen Eindruck von der effizienten und zukunftsorientierten Arbeit auf dem Landesgestüt zu verschaffen. Am Abend gab es bei einem abschließenden Abendessen mit den Abgeordnetenkollegen aus Berlin einen informativen Austausch über aktuelle politische Themen in Baden-Württemberg und Berlin.
Dreikönigswanderung der SPD-Hechingen
In guter Tradition, so wie es schon seit vielen Jahren ist, war die große Familie des SPD Ortsverein Hechingen am Dreikönigstag auf Wandertour unterwegs. Ausgangspunkt war der Parkplatz am Heiligkreuzfriedhof. Sie, die Wanderer, waren gerufen worden und alle, alle kamen. Viele Kinder hatten unterwegs und am Grillfeuer riesigen Spaß. Aber nicht nur sie, auch die Erwachsenen waren fröhlich und bei interessanter und angeregter Unterhaltung strebte man zunächst an der Wasserkunst, Skihütte und Mariazell vorbei, dem Grillfeuer oberhalb Boll zu, bald dann vom Duft des Kinderpunsches angezogen. Das heiße Getränk munterte auf und wärmte. Auch die Großen labten und wärmten sich am Glühwein. Um das Feuer war es Gutsein und die Unterhaltung gedieh prächtig.
Auch der SPD Landtagsabgeordneter Klaus Käppeler war wieder, wie schon in den vergangenen Jahren, mit dabei und wurde von Willi Pooch besonders begrüßt. Es war auch der Augenblick sich im Namen der über 40 Wanderer bei den Feuermachern und den Punsch- und Weinkochern (Günter Fleischer, Martin Fleischer, Herbert Gartmann, Joachim Wien und dem Verantwortlichen für die Weinkesselhängung Dieter Blessing) herzlich zu bedanken.
Der Punsch war alle, der Glühweinkessel war leer – weiter ging es Richtung Boll um dort im Gasthaus Löwen auf reservierten Plätzen den Energiehaushalt wieder in Ordnung zu bringen. Der dortigen Küchen und dem Service ist es vorzüglich gelungen die Gelüste und den Hunger zu stillen.
„Kinder brauchen Frieden“
Unter dem Motto, Spenden statt Geschenke, geht morgen die Aktion „Ein Paket von mir…“ im Hechinger Marktkauf in die zweite Runde. Weltweit sterben 20000 Kinder den Hungertod in den Krisengebieten der Welt. Diese Kinder sind auf Hilfe zum Überleben angewiesen. Ein Beitrag leistet die Paketaktion von „Kinder brauchen Frieden“. Für € 10.—werden Lebensmittelpakete angeboten, deren Übergabe und Verteilung von Mitgliedern der Hechinger Organisation selbst vorgenommen wird. Hilfe zu leisten ist auch ein besonderes Anliegen politischer Prominenz, und so leistet die Schirmherrschaft von „Kinder brauchen Frieden“ aktive Verkaufunterstützung. Mit von der Partie ist, wie in den vergangenen Jahren, am kommenden Samstag der Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler und die Bundestagsabgeordnete Annette Widmann-Mauz. Zum Gelingen der Aktion hat auch der Nikolaus sein Kommen zugesagt.