STUTTGART / SHANZOU (rei). Der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler (Zwiefalten) hat sich bei einem Arbeitsbesuch in der baden-württembergischen Partnerprovinz Jiangsu über die Entwicklung der chinesischen Landwirtschaft informiert. Käppeler ist Mitglied im Agrarausschuss des Landtages und gehörte zur Delegation des baden-württembergischen Landwirtschaftsministers Willi Stächele (CDU).
„Die Chinesen haben bei der Entwicklung ihrer Landwirtschaft einen immensen Informationsbedarf, die Erfahrungen der baden-württembergischen Landwirtschaft stoßen auf großes Interesse“, fasste Klaus Käppeler nach der Rückkehr seine Eindrücke zusammen. Die Verantwortlichen vor Ort orientierten sich stark an deutschen Konzepten insbesondere beim Aufbau von Genossenschaften, Möglichkeiten der Qualitätssicherung und Kontrolle landwirtschaftlicher Produkte. „Gerade baden-württembergischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich der Agrartechnik eröffnen sich völlig neue Perspektiven“, sagte Käppeler.
Die Delegation besuchte auch eine von Baden-Württemberg finanzierte Reistrocknungsanlage auf einer Musterfarm, die von der Universität Stuttgart-Hohenheim betreut wird. Getreu dem chinesischen Sprichwort „Einmal sehen ist besser als hundertmal hören“ sei das Geld gut investiert, so Käppeler: „Die Anlage dient zur Ausbildung und wirbt gleichzeitig für deutsche Unternehmen und deutsches Know-how.“ In einer „Gemeinsamen Erklärung“ sei die Voraussetzung für die weitere Zusammenarbeit geschaffen worden, darüber standen für die Delegation noch zahlreiche weitere Gespräche mit Agrarwissenschaftlern, Politikern und Planungsbeamten auf dem Programm.
Käppeler äußerte sich auch zu der Kritik an der Reise der baden-württembergischen Delegation, die teilweise in den Medien geäußert wurde. „In wenigen Jahren wird China nach den USA die zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt sein. Es liegt im Interesse Baden-Württembergs, hier frühzeitig und dauerhaft Kontakte zu knüpfen.“
Unterzeichnung einer Gemeinsame Erklärung von Baden-Württemberg und der Partnerprovinz Jiangsu. Hier die baden-württembergische Delegation, neben Landwirtschaftsminister Willi Stächele rechts stehend sein chinesischer Kollege Jhou Lida vom Agrar- und Fortsamt Jiangsu
Klaus Käppeler (Mitte) mit Minster Stächele (links) und dem Landtagkollegen Helmut Kiefl bei der Besichtigung der Testfarm, hier in der Melkanlage. Im Hintergrund Professor Zhang Boming von der Agraruniversität Peking.