Als Gastreferent nahm Wölfles Landtagskollege und inklusionspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Klaus Käppeler teil. Er entwickelt zur Zeit ein Grundsatzpapier zum Thema Inklusion. Dieses Dokument dient als Vorlage für ein neues Inklusionsgesetz, das voraussichtlich zum Schuljahr 2014/2015 eingeführt wird. „Es ist mir wichtig, Ihre Belange und Verbesserungsvorschläge mit in den Gesetzgebungsprozess zu nehmen. Nur so können wir ein gutes Gesetz verabschieden, dass auf die vielen Facetten des Themas Inklusion eingeht“, erklärte Klaus Käppeler. „Unser Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderung ohne Diskrimienierung leben können“, fügte Sabine Wölfle hinzu. Klar ist bereits, dass die Pflicht zum Besuch der Sonderschule aufgehoben werden soll. Zudem wird eine Schulplanung mit qualifiziertem Elternwahlrecht angestrebt. Diese bedeutet, dass die Eltern frei entscheiden können, auf welche Schule ihr Kind geht, die Schule kann allerdings bei nicht ausreichenden Kapazitäten und nach sorgfältiger Prüfung beantragen das Kind auf eine andere Schule anzumelden. Zudem ist eine gruppenbezogene Inklusionslösung an den Schulen geplant. Stadtrat Johannes Fechner erkundigte sich hinsichtlich der Karl-Friedrich-Schule, ob die Landesregierung weiterhin auf Förderschulen setze. „Wir brauchen Fachwissen dieser Schulen und werden auch nicht leichtfertig Schulen schließen“, erklärte Klaus Käppeler. Die in der Esther-Weber-Schule praktizierte „umgekehrte Inklusion“, bei der Kinder ohne Behinderung in den Unterricht einer Förderschule integriert werden, soll nach Willen von Sabine Wölfle und Klaus Käppeler landesweit umgesetzt werden. „Wir sind froh, dass die neue Landesregierung sich die UN-Behindertenrechtsrechtskonvention zu Herzen nimmt. Mit neuen Wegen wollen wir einen inklusive Praxis erreichen, in den Schulen, den Vereinen oder auch im Berufsleben. Das Inklusionsgesetz wird ein erster Schritt sein, dem hoffentlich noch weitere folgen werden“, beendete Sabine Wölfle ihren ersten Runden Tisch zum Thema Inklusion.