„Stuttgart 21 – was ist Sache?“

„Stuttgart 21 – was ist Sache?“ hieß es bei einer Veranstaltung von SPD Zollernalb und Hans-Martin Haller MdL am vergangenen Dienstag in Hechingen: In Kooperation mit dem örtlichen SPD-Ortsverein und dem SPD-Landtagskandidaten im Wahlkreis Hechingen-Münsingen, Klaus Käppeler, stellte sich der verkehrspolitische Sprecher der Landtags-SPD der regen Diskussion über den neuen Stuttgarter Bahnknoten.

 

Nach der Begrüßung der rund 50 Teilnehmer durch Klaus Käppeler ging Hans-Martin Haller auf die wesentlichen Aspekte des Verkehrsprojekts ein. Haller verdeutlichte, dass es um mehr als Seitenflügel eines Bahnhofsgebäudes gehe: Die seien zwar „emotionaler Kristallisationspunkt“ – ins Blickfeld gehöre aber der gesamte Bahnknoten von Feuerbach bis Untertürkheim, die Anbindung des Flughafens und der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm. „Wer vom ‚Milliardenprojekt S 21’ spricht“, so Haller mit Blick auf die möglichen Kosten vom „Kopfbahnhof 21“, einem Alternativ-Konzept, „muss deshalb redlicher Weise auch vom ‚Milliardenprojekt K 21’ sprechen.“ Und: „Nach aufwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren über zwei Jahrzehnte hinweg hält die Bahn heute alle Rechtstitel in der Hand.“ „Stuttgart 21“ zugunsten einer Alternative zu kippen, die lediglich Entwurfscharakter habe, so der Abgeordnete, hieße, in einen neuen Planungsprozess mit ungewissem Ausgang einzutreten: Exemplarisch verwies Haller auf die Konfliktträchtigkeit von „K 21“ mit neuen, z. T. aufgeständerten Gleisen im dicht besiedelten Neckartal.

 

Breiten Raum in der von Klaus Käppeler moderierten Diskussion, die sich Hallers Einführung anschloss, nahmen die Auswirkungen von „Stuttgart 21“ auf den Zollernalbkreis ein – etwa die Unzulässigkeit von Dieselloks im unterirdischen Bahnhof. Haller skizzierte Alternativszenarien: Im Idealfall komme die Elektrifizierung der Zollernbahn voran; im Entwurf des Haushalts 2011 des Zollernalbkreises seien – wie von seiner eigenen Fraktion seit langem gefordert – erste Mittel für eine entsprechende Planungsrücklage eingestellt. Andererseits, so Haller, könnten die heute schon beim Interregio-Express in Tübingen gängigen Zugteilungs- beziehungsweise Kopplungsvorgänge für den „umsteigefreien“ Wechsel zwischen Elektro- und Dieselantrieb genutzt werden. Vehement warnte Haller vor der Illusion, beim Verzicht auf „S 21“ lägen Milliarden in einem beliebig für andere Zwecke anzapfbaren Topf: „Stuttgart hat fast alle bei S 21 frei werdenden Flächen von der Bahn erworben. Landeshauptstadt und Flughafen steuern überdies unmittelbar Hunderte Millionen Euro zur Finanzierung von S 21 bei. Weder bei K 21 und schon gar nicht bei einer bloßen Bestandssanierung ist ein ähnliches finanzielles Engagement von dieser Seite denkbar!“ Abschließend erinnerte Klaus Käppeler die Anwesenden daran was der neue Flughafenbahnhof für die Region Neckar-Alb bedeute: „Mit der Bahn in Minuten direkt zum Tor zur weiten Welt!“

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