Bürgermeister a.D. Dembek berichtet über Griechenlandhilfe auf Thassos

Mit einer allgemeinen Beschreibung der wirtschaftlichen und sozialen Lage, die er nach wie vor kritisch einstuft, stimmte Holger Dembek die Versammlung auf das Thema ein. Die Arbeitslosigkeit, insbesondere unter Jugendlichen sei hoch. Die Reformen stießen bei der Bevölkerung nur zum Teil auf Verständnis, trotzdem würden die Griechen einsehen, dass sich etwas ändern müsse. Die Stimmung zu den Deutschen sei freundlich, konstatierte er.

Thassos, eine Insel südlich von Kavalla in der östlichsten Region von Griechenland sei eine herrliche Insel, etwa ein Drittel so groß wie der Landkreis Reutlingen mit 15 000 Einwohnern und etwa 1 Million Touristen pro Jahr. Diese Haupteinnahmequelle gelte es in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern jahreszeitlich über den Sommer hinaus auszubauen und auch Angebote für andere Zielgruppen, wie Wanderer und Mountainbiker, aufzubauen. Er dankte dem örtlichen Albverein, der mit einigen Vertretern schon auf Thassos war und sich bereit erklärt hat, zusammen mit örtlichen Vereinen ein Konzept hierzu zu erarbeiten. Alle Gespräche und Vorschläge, so betonte Dembek, hätten immer beratenden Charakter, entscheiden müssten die Griechen selbst. Die Gespräche fänden auf Augenhöhe statt.

Die Partnerschaft mit Thassos ist eingebunden in ein Netzwerk über die Deutsch-griechische Versammlung. Auch Förderanträge über EU-Programme, häufig in Kooperation mit weiteren Regionen in Europa sind in Arbeit, so Dembek.

Weitere Themen in den Diskussionen mit den kommunalen Vertretern auf Thassos waren die Abfallwirtschaft, das Abwasser und die Müllvermeidung. Hier sieht er bereits Fortschritte und berichtete über den Besuch der griechischen Delegation im Landkreis, um sich bei  hiesigen Abfallwirtschaftsbetrieben kundig zu machen. Der Transport von 80 bis 90 Tonnen Müll pro Tag auf das Festland konnte schon reduziert werden. Verfahren zur Biokompostierung müssen, auf die örtlichen Bedingungen angepasst,  gefunden werden.

Zur Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte steht der Vorschlag zur Gründung genossenschaftlicher Strukturen für die Vermarktung im Raum. Diese Form der Selbsthilfe könnte auch im Sozialbereich Anwendung finden.

2016 soll es weitergehen mit Jugendbegegnungen des Deutsch-griechischen Jugendwerkes. Wegebau, so viel wollte er nur verraten,  steht auf dem Plan.

Klaus Käppeler lobte die ehrenamtliche Arbeit von Holger Dembek und zeigte sich beeindruckt von seinen Schilderungen. Die Bemühungen der Griechen auf lokaler Ebene werden hier in Deutschland zu wenig wahrgenommen und er freue sich über diese ersten sichtbaren Erfolge. Der Abgeordnete wie auch Horst Failenschmid für den SPD – Ortsverein bedankten sich bei Holger Dembek für sein außergewöhnlich großes Engagement.

Dieser schloss mit der Bemerkung, dass die Griechen ein diskussionsfreudiges und phantastisches Volk seien und dass der Zusammenhalt in den Großfamilien den Einzelnen Halt gebe.

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