Hohenstein-Oberstetten (spd). Vor Beginn der heißen Wahlkampfphase sucht der SPD-Landtagskandidat Klaus Käppeler derzeit intensiv das Gespräch mit Bürgern und Verbänden. Käppeler beschränkt sich dabei aber nicht darauf, die häufig gegensätzlichen Meinungen und Vorstellungen bei separaten Terminen einzufangen. Vielmehr will der SPD-Kandidat die Vertreter unterschiedlicher Positionen gleich direkt zusammenbringen, um Differenzen zu benennen, aber auch um Gemeinsamkeiten und Kompromissmöglichkeiten auszuloten. So wie jüngst beim Besuch Käppelers mit dem DGB-Landesvorsitzenden Niko Landgraf am Stammsitz der Firma Schwörer-Haus in Hohenstein-Oberstetten.
„Niko Landgraf und Firmenchef Johannes Schwörer kennen und schätzen sich aus gemeinsamen Tarifverhandlungen“, erklärte Klaus Käppeler. Da gebe es kein vorsichtiges Abtasten, beide brächten ihre Meinungen unmissverständlich auf den Punkt. Kontroverse Themen gab es reichlich, so diskutierte die kleine Runde über die Rente mit 67, Anforderungen an die Bildungspolitik und Stuttgart 21.
Die wenigsten Gemeinsamkeiten gab es bei der Rentenfrage. Zwar kann sich Schwörer durchaus flexible Modelle für den Übergang vorstellen, „an einem höheren Eintrittsalter führt aber kein Weg vorbei“. Demgegenüber beharrte Gewerkschafter Landgraf darauf, dass die Rente mit 67 für viele Berufsgruppen keine realistische Option sei. Außerdem „fehlen allgemein schlicht die Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer“.
Käppeler hält eine Verständigung gerade auf betrieblicher Ebene dennoch für möglich. „Der prognostizierte Mangel an Fachkräften wird viele Unternehmen dazu zwingen, die Arbeitsbedingungen gerade für die erfahrenen älteren Arbeitnehmer zu verbessern.“
Bei Stuttgart 21 gaben sich Käppeler und Schwörer als Befürworter des Projekts zu erkennen. Für beide ist jedoch nicht entscheidend, ob der neue Stuttgarter Hauptbahnhof ober- oder unterirdisch gebaut wird. Wichtig sei letztlich, dass die Anbindung der Landeshauptstadt zu Flughafen und Messe verbessert werde und die Neubaustrecke nach Ulm komme. „Für die hiesige exportorientierte Wirtschaft ist die Realisierung dieser Planungen unabdingbar“, stellte Schwörer klar.
Einigkeit herrschte ebenfalls beim Thema Schule und Bildung.
Baden-Württemberg, so die einhellige Meinung der Gesprächspartner, benötige ein Schulsystem, das allen Schülern unabhängig vom Elternhaus gleiche Bildungs- und Aufstiegschancen ermöglicht. „In der freien Wirtschaft wird diese wichtige Frage sehr viel pragmatischer gesehen, während die Politik leider in Grabenkämpfen verharrt“, so Käppelers Fazit.