Klaus Käppeler war extra aus seinem Wahlkreis Münsingen -Hechingen nach Walddorfhäslach gekommen, um den Start der Gemeinschaftsschule ins dritte Jahr zu begleiten und die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen zu würdigen. Käppeler machte deutlich, dass die Gustav-Werner-Gemeinschaftsschule auf der Erfolgsspur in Sachen modernen Lernens ist.
Dies kann man in Walddorfhäslach sehr gut beobachten, denn aus zehn verschiedenen Ortschaften schicken inzwischen Eltern ihre Kinder nach Walddorfhäslach. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt liegen wieder über zehn Anmeldungen für das kommende Schuljahr vor. Dies zeugt von der überaus qualifizierten und professionellen Arbeit der Gemeinschaftsschule. Die Schule ist in diesem Schuljahr mit 63 Fünftklässlern dreizügig, womit vor zwei, drei Jahren kaum jemand gerechnet hatte.
In Walddorfhäslach merke man deutlich, so Käppeler, dass auch die Gemeinde mitziehe, hier wird viel für die Schülerinnen und Schüler getan. Zum Beispiel die Schulmensa. »Wir investieren hier gerade 1,2 Millionen Euro«, sagt Bürgermeisterin Silke Höflinger. Die Millionen fließen allerdings nicht nur in die neue Mensa, sondern auch in zwei hochmoderne NWA-Räume.
»Ich freue mich, dass die Schule einen so großen Zuspruch findet«, erklärt Höflinger. Die ganzen Investitionen, die sich mit der energetischen Sanierung der Schulgebäude auf über zwei Millionen Euro summieren werden, seien nur wegen der derzeitig guten Finanzlage der Gemeinde möglich. Höflinger: »Wir haben eine sehr gute Ausgabendisziplin. « Höflinger und Röckel merkten kritisch an, dass sie sich mehr Zuschüsse wünschten und die neuen Schulbauförderrichtlinien schneller auf den Weg gebracht werden müssen. Die Gemeinschaftsschulen können nur in den Kommunen funktionieren, wo auch die finanziellen Mittel vorhanden sind.
»Unser Konzept beruht auf Stärkung und Entfaltung der Persönlichkeit jedes Kindes«, betont Rektor Ralf-Michael Röckel, der nach Auffassung Käppelers maßgeblich am Erfolg der Gustav-Werner-Schule beteiligt ist. Gemeinsam mit den Kindern Schule gestalten bedeute, sich auf persönliche Lernwege der Kinder einzulassen. Dafür brauche es genügend Zeit und eine Lernkultur, die dem Austausch der Kinder Raum gebe und sie individuell fördere, so Röckel weiter.
Mit großem Interesse schaute sich Käppeler den Unterricht live an. Er erfuhr von Lerninseln, von Lernbegleitern, von individuellem, gemeinsamem und kooperativem Lernen, konnte sehen, dass sich das klassische Klassenzimmer aus der eigenen Kindheit inzwischen in Luft aufgelöst hat. Kein Lehrer mehr, der vor der Klasse steht und den Stoff runterbetet, kein Frontalunterricht mehr.
Jeder Schüler ist nun zum großen Teil für seinen eigenen Lernfortschritt verantwortlich, die Stärkeren helfen den Schwächeren, es gibt einen Klassenrat und strikte Regeln. In Klasse fünf und sechs gibt es keine Noten und auch kein Sitzen bleiben mehr. Nur noch detaillierte Beurteilungen der Lernenden.
»Das war schon sehr beeindruckend«, meinte Klaus Käppeler, nach seinem Rundgang durch die Räumlichkeiten der Gemeinschaftsschule in Walddorfhäslach. Ein richtiges Kompliment, die Arbeitsweise kann sich sehen lassen.
Klaus Käppeler versprach, dass er sich auch weiterhin im Schulausschuss im Landtag für eine gute finanzielle und personelle Ausstattung der Gemeinschaftsschulen einsetzen werde.