STUTTGART/HECHINGEN. (rei) Der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler hat den angekündigten Rückzug des Landes aus der Sozialarbeit an den Schulen scharf kritisiert. Käppeler bezieht sich auf einen Beschluss der Landesregierung, die Finanzierung der Schulsozialarbeit künftig allein den Städten und Gemeinden aufzubürden. Sollte die Entscheidung Bestand haben, müsste auch die Stadt Hechingen entsprechende Projekte ab nächstem Jahr komplett aus dem eigenen Etat bezahlen.
„Damit werden die Kommunen erneut im Regen stehen gelassen“, sagte Käppeler in Stuttgart nach einer Fraktionssitzung. Der Abgeordnete zeigt sich enttäuscht, noch in der letzten Legislaturperiode habe im Landtag zwischen SPD und der CDU/FDP-Koalition Einigkeit bestanden, dass sich auch das Land an der Finanzierung der Schulsozialarbeit beteiligen müsse. „Die Schulsozialarbeit ist ein wichtiges Bindeglied zwischen der außerschulischen und innerschulischen Jugendarbeit“, stellte der Abgeordnete klar.
Vom Schuljahr 2005/2006 an sollen nun die Landeszuschüsse von 7.500 Euro pro Stelle für die rund 170 Schulsozialarbeiter komplett gestrichen werden. Dies würde bedeuten, dass künftig auch die Landeszuschüsse für die beiden Halbtagsstellen in Hechingen wegfielen.“Die Stadt hat das Projekt erst im Juli um ein Jahr verlängert und muss die Finanzierung der Stellen dann alleine schultern.“ Die Entscheidung der Landesregierung hält Käppeler insgesamt für kurzsichtig: „Wenn verhaltensauffällige Jugendliche nicht aufgefangen werden und die Gewalt an den Schulen wieder zunimmt, wir am falschen Ende gespart.“