Eningen (spd). Klaus Käppeler aus Zwiefalten wird erneut für die SPD als Landtagskandidat im Wahlkreis Hechingen-Münsingen antreten. In einer Wahlkreiskonferenz in Eningen nominierten die rund sechzig anwesenden SPD-Mitglieder den 55-jährigen Leiter der Grund- und Hauptschule in Hohenstein einstimmig für die Landtagswahl im März 2011. Käppeler, Landtagsabgeordneter von 2001 bis 2006, war der einzige Bewerber. Sein Zweitkandidat ist der 40-jährige Jochen Klaß, Leiter der Werkstatt für behinderte Menschen des Samariterstifts Grafeneck und SPD-Ortsvereinsvorsitzender in Münsingen.
„Ich verspreche Euch und den Bürgern als Abgeordneter Präsenz und Einsatz in den beiden neuen Kommunen im Wahlkreis“, sagte Klaus Käppeler gleich zu Beginn seiner Bewerbungsrede in Richtung der SPD-Mitglieder aus Eningen und Lichtenstein. Auch die Eninger SPD-Ortsvereinsvorsitzende Rebecca Hummel sowie der Eninger Bürgermeister Alexander Schweizer (SPD) gingen in ihren Grußworten ausführlich auf die Wahlkreisreform ein.
Hummel ließ dabei keine Missverständnisse aufkommen. „Klaus Käppeler ist unser Kandidat, und wir werden für ihn kämpfen“, die Verantwortung für die Zuschlagung von Eningen und Lichtenstein-Unterhausen zum Wahlkreis auf der Alb liege allein bei der schwarz-gelben Landesregierung. „Das wird die SPD im Wahlkampf den Bürgern auch deutlich sagen.“
Käppeler stellte in seiner Bewerbungsrede den Atomausstieg und die Bildungspolitik in den Mittelpunkt. „Mir wurde leider erst später klar, dass meine Kinder 1986 in den ersten Maitagen in einem verstrahlten Sandkasten gespielt haben“, erinnerte sich Käppeler an die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Diese Erfahrung habe sich in seiner Seele eingebrannt. „Wenn Schwarz-Gelb heute am Atomausstieg rüttelt, werde ich mich vehement gegen längere Laufzeiten der Atommeiler und diese Form der Energiegewinnung einsetzen.“
In den Ausführungen zur Bildungspolitik berichtete Käppeler aus seinem Alltag als Leiter der Grund- und Hauptschule in Hohenstein. „In der fünften Hauptschulklasse gehört es zu meinen Aufgaben, das Selbstwertgefühl vieler Kinder zu stabilisieren und sie seelisch aufzupäppeln.“ All dies sei überflüssig, wenn auf die unsägliche Selektion in drei Schularten im frühen Alter verzichtet würde. „Die Schule ist entscheidend für die Verwirklichung des eigenen Lebenstraumes“, so Käppeler. Daher müsse die Politik alles tun, um die Schulzeit effektiv zu gestalten.“ Auch aus volkswirtschaftlichen Gründen benötige das Land eine umfassende Bildungsreform. „Wir dürfen kein Kind zurücklassen, wir brauchen alle.“
In zahlreichen Wortmeldungen aus dem Publikum, darunter der Zwiefaltener Bürgermeister Hubertus-Jörg Riedlinger, der Biberacher Bundestagsabgeordnete Martin Gerster und der DGB-Landesvorsitzende Nikolaus Landgraf, wurde der besondere Einsatz Käppelers für die Region nach seiner knapp verpassten Wiederwahl in den Landtag 2006 hervorgehoben.
Jochen Klaß brachte es in seiner Bewerbungsrede als Zweikandidat auf den
Punkt: „Klaus Käppeler hat als Nicht-mehr-Abgeordneter ein Engagement an den Tag gelegt, das manchem tatsächlichen Abgeordneten gut zu Gesicht stehen würde.“
Das Wahlergebnis war entsprechend: Für Klaus Käppeler votierten alle 57 abstimmungsberechtigten SPD-Mitglieder. Jochen Klaß bekam ein ähnlich gutes Ergebnis: 56 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung.