Oliver Simmendinger ist seit April 2020 im Amt: Mit der Kandidatur in Jungingen hat der Diplom-Informatiker als Quereinsteiger eine neue berufliche Herausforderungen gesucht. Die Gemeinde ist bislang recht glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen, bis Oktober 2020 gab es nur ganz wenige Fälle in Jungingen. Seit der zweiten Welle auch nur etwa 15. Die Gemeinde hat zusammen mit dem Seniorenbetreuungsverein einen Einkaufsservice angeboten, der aber nicht genutzt wurde. „Das zeigt, dass die Familien- und Nachbarschaftsstrukturen noch sehr intakt sind und man sich gegenseitig hilft“, sagt Simmendinger.
Bei einem Ortsrundgang war die erste Station die Schule: Schulleiter Tobias Lillge empfing die beiden in einem leeren Schulhaus, da nur wenige Kinder in der Notbetreuung sind. An der Grundschule werden momentan Außenfassade und Dach renoviert, und auch am Medienentwicklungsplan wird gearbeitet, um die Schule auf das digitale Zeitalter vorzubereiten.
Thema war auch das starke Gewerbe im Ort, in dem knapp 900 Beschäftigte gezählt werden. Besonders erwähnte Simmendinger die Firmen „Ridi“, Hersteller von Leuchten und LED-Lampen, „Boso“ und „Riester“, zwei Unternehmen aus der Medizintechnik, die Fa. „Diebold“ Goldring-Werkzeuge sowie „Winter“ Bordgeräte. Allesamt sehr innovativ und in Ihrem Segment herausragend. Durch die eingeschränkte Tallage der Gemeinde gibt es kaum noch Möglichkeiten für die Ausweisung von Wohngebieten und auch die Gewerbeflächen sind knapp. Eine Änderung des Flächennutzungsplans ist in Arbeit.
Beim Rundgang zeigte Bürgermeister Simmendinger unterhalb der Kirche eine mögliche Renaturierung der Starzel, beschrieb die verheerenden Folgen von vergangenen Hochwasserkatastrophen sowie die gelungene Ortskernsanierung, die in den kommenden Jahren noch weitergeführt wird.