BAD URACH. (rei) Die baden-württembergische Landesregierung hat es abgelehnt, Entwicklung und Bau von Erdwärmekraftwerken finanziell zu fördern. Dies geht aus einer Stellungnahme des Landeswirtschaftsministers Walter Döring (FDP) auf eine entsprechende Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor. Die Anfrage geht auf die Initiative des SPD-Wahlkreisabgeordneten Klaus Käppeler zurück, der auch jüngst wieder im Rahmen einer Wahlkreistour für ein Geothermiekraftwerk in Bad Urach geworben hat.
„Die Botschaft aus Stuttgart könnte kaum eindeutiger sein, Teufel und Döring setzen weiter auf Atomstrom, nach der Windkraft ist nun offensichtlich auch die Erdwärme außen vor“, sagte Käppeler nach Veröffentlichung der Stellungnahme. Der SPD-Abgeordnete zeigte sich besonders verärgert über die Begründung für die ablehnende Haltung. Als Voraussetzung für ein finanzielles Engagement Baden-Württembergs im Bereich der Erdwärme, so Käppeler, werde faktisch eine Fortführung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verlangt. Dieselbe Landesregierung bekämpfe das von der rot-grünen Bundesregierung verabschiedete EEG aber im Bundesrat mit allen Mitteln.
Bei einem Besuch in Bad Urach im Rahmen einer neuntägigen Radtour durch seinen Wahlkreis konnte Käppeler vergangene Woche auch Vertreter der EnBW sowie eines Hamburger Entwicklungsbüros begrüßen. „Ich habe mich über das Interesse am Uracher Entwicklungsprojekt sehr gefreut“, sagte Käppeler. Dass sich mittlerweile auch etablierte Stromversorger und Ingenieurbüros für die Erdwärmenutzung interessierten, zeige die Bedeutung des Themas für die gesamte künftige Energieversorgung. „Die Geothermie benötigt zum Durchbruch aber die Bereitstellung weiterer Forschungskapazitäten und vor allem von Bürgschaften, hier muss sich endlich auch die Regierung Teufel engagieren.“