Bad Urach (spd) Die Barbara-Gonzaga-Schule in Bad Urach gehört zu den ersten Gemeinschaftsschulen (GMS) in Baden-Württemberg. Zusammen mit dem Uracher Bürgermeister Elmar Rebmann hat sich der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler bei einem Ortstermin über die Erfahrungen in der Uracher „Starterschule“ informiert. Die beiden Gäste konnten an diesem Tag die Ausgabe der Lernentwicklungsberichte miterleben, die an den Gemeinschaftsschulen die klassische Halbjahresinformation ersetzt.
„Es herrschte eine sehr entspannte Atmosphäre, die Kinder freuten sich sichtlich über den ausführlichen Bericht ihrer Lehrer“, fasste der SPD-Abgeordnete Klaus Käppeler seine Eindrücke zusammen. Im Vergleich zum herkömmlichen Zeugnis gebe der Bericht sehr viel detaillierter Auskunft über das individuelle Arbeitsverhalten, die Sozialkompetenz sowie die Fähigkeit zur Anwendung der im Unterricht vermittelten Lernmethoden. „Diese Form der Bewertung hat den Vorteil, dass die besonderen Talente und Fähigkeiten, aber auch individuelle Lernfortschritte der Schüler detaillierter beschrieben werden können“, weiß der SPD-Abgeordnete, der als Leiter einer Grund- und Hauptschule über langjährige Erfahrung verfügt.
Dementsprechend gespannt war Käppeler auf den Besuch des „Lernateliers“, in dem die Schüler die ihnen gestellten Lernaufgaben weitestgehend selbstständig erledigen. „Eigenständiges Arbeiten heißt aber nicht, dass die Kinder und Jugendlichen sich selbst überlassen sind“, beschreibt der SPD-Abgeordnete das Konzept des Lernateliers. Vielmehr würden die Schüler durch so genannte „Lerncoaches“ unterstützt. „Die Kinder haben mir im Anschluss bestätigt, wie intensiv sich ihre persönlichen Lernbegleiter um sie kümmern können und dass sie sich in jeder Hinsicht gut aufgehoben fühlen“, erklärte Käppeler.
Im Meinungsaustausch mit Schulleiter Mathias Kessler, Konrektor Jan Wachsmuth und Lehrerin Angelika Brenner wurde deutlich, wie stark die Pädagogen an den Starterschulen derzeit gefordert sind. „Für den neuen Schultyp stehen derzeit noch wenige standardisierte Materialien zur Verfügung, sodass die Lehrer selbst aktiv werden“, beschreibt Käppeler den aktuellen Sachstand. Bei den neuen Lernhilfen für den differenzierenden Unterricht und das selbstorganisierte Lernen legten die Pädagogen aber dennoch größten Wert auf eine ansprechende Darstellung und Visualisierung von Texten. „Die Lehrer nutzen ihre Gestaltungsräume, und sie werden durch Engagement und positive Entwicklung ihrer Schüler belohnt“, sagte der SPD-Abgeordnete.
Das Lehrerkollegium berichtete den Gästen abschließend über viele Fortbildungen und ein riesiges Interesse anderer Schulen und vieler Pädagogen am Konzept der Gemeinschaftsschule. Käppeler ist davon überzeugt, dass sich die Gemeinschaftsschule als neuer Schultyp etablieren wird. „Interessierte Eltern sollten sich einfach selbst ein Bild zu machen, sie werden in den Gemeinschaftsschulen durchweg auf überaus motivierte und sachkundige Lehrer treffen, die ihnen bestimmt alle Fragen beantworten.“