Um die Ziele und Chancen des neuen Bio-Siegels für Produkte des ökologischen Landbaus ging es den Mitgliedern des Agrararbeitkreises der SPD-Landtagsfraktion unter Leitung des Vorsitzenden Gerd Teßmer bei einem Gesprächtermin mit der Ministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Renate Kühnast.
Vor dem Hintergrund der laufenden Reform des baden-württembergischen Herkunfts- und Qualitätszeichens (HQZ), das „mit den drei Löwen“, dessen Bedingungen einzuhalten auch zahlreiche Betriebe im Neckar-Odenwald vertraglich eingegangen sind, und dessen mögliche Einbindung in das neue bundeseinheitliche Bio-Siegel hatten MdL Gerd Teßmer, MdL Klaus Käppeler und MdL Christoph Bayer die Ministerin gebeten. Renate Kühnast nahm sich viel Zeit für die Anliegen der baden-württembergischen SPD-Agrarpolitiker und sie machte deutlich,. dass es ihr um eine Politik für und mit den Landwirten gehe, die auch von den Verbrauchern verstanden, akzeptiert und honoriert werde.
Ministerin Kühnast betonte, dass die verschiedenen Warenzeichen der Anbauverbände und eine Vielzahl von Markenzeichen, die im Lebensmittelhandel auf Bio-Produkte hinweisen, es dem Verbraucher schwer machten, beim Einkauf die Übersicht zu behalten. Die Ministerin sieht darin die Hauptgründe für viele Kunden, nicht häufiger Lebensmittel aus ökologischem Landbau zu kaufen. Dies habe die Bundesregierung veranlasst, ein einheitliches Bio-Siegel zu schaffen. Die Kriterien erfüllen in vollem Umfang die Öko-Verordnung der EU von 1991.
Für MdL Gerd Teßmer und seine Kollegen vom Landtag ging es nun darum, wieweit das in Baden-Württemberg als regionales Qualitätszeichen geschaffene HQZ mit dem Bio-Siegel
der Bundesregierung zusammen eingesetzt werden könnte. Dabei gab es durchaus erfüllbare Kriterien, die auch für Produkte aus dem Neckar-Odenwald-Kreis eine zusätzliche Werbewirkung bedeuten könnten. Für MdL Gerd Teßmer war es dabei wichtig zu betonen, dass höhere Qualitätsansprüche und kontrollierte Anbau- und Verarbeitungsformen auch für die erzeugenden Landwirte die Einkommensstruktur verbessern müssten. Hierzu sagte Ministerin Kühnast, dass dazu erst einmal der Verbraucher Vertrauen zu einheimischen Produkten aus der näheren Region gewinnen müsse und auch gezielt danach fragen müsse. Erzeuger, Vermarkter und Verbraucher müssten zu einer Interessensgemeinschaft zusammenfinden, die sich für alle lohne. Die Ministerin sagte Bestrebungen für entsprechende Unterstützung gerne zu.