Durchfallquote Grundschule

Bei den Aufnahmeprüfungen von Grundschülern für die weiterführenden Schulen gibt es seit Jahren landesweit eine skandalöse Durchfallquote von 96 Prozent. Diese Zahl hat jetzt Kultusministerin Schavan in ihrer Antwort auf einen SPD-Antrag offiziell bestätigt. Nach Ansicht der SPD-Landtagsfraktion zeigt dies eindeutig, dass die Prüfungen viel zu schwer sind und vom Kultusministerium gezielt dazu eingesetzt werden, mit einer „knall-harten Auslese die Trennung der Kinder nach der vierten Grundschulklasse zu zementie-ren“, sagte der Bildungsexperte der SPD-Fraktion, Klaus Käppeler.

In ihrer Antwort auf den SPD-Parlamentsantrag hat Ministerin Schavan eingeräumt, dass seit Jahren ununterbrochen landesweit über 96 Prozent aller Teilnehmer bei der Aufnah-meprüfung fürs Gymnasium durchfallen und dass die Durchfallquote bei der Aufnahme-prüfung für die Realschule seit Jahren über 87 Prozent liegt.

Der SPD-Bildungsexperte Klaus Käppeler bezeichnete diese Aufnahmeprüfungen als „pädagogisch nicht zu rechtfertigende und diskriminierende Aussiebemethode“. Die be-stehende Orientierungsstufe verdient nach seiner Ansicht ihren Namen nicht. Im Grunde gehe es nur um die Bestätigung der getroffenen Selektion. Der Kultusministerin warf Käppeler vor, die Prüfungen absichtlich so schwer zu machen. Käppeler: „Was wie eine faire Chance für die Kinder aussieht, ist in Wirklichkeit ein In-strument, um die Trennung der Kinder ab Klasse vier zu zementieren.“

Angesichts dieser hohen Durchfallquoten äußerte der SPD-Politiker Verständnis für die vielen Eltern, die versuchen – teilweise auch schon mit Erfolg – per Gerichtsbeschluss ihr Kind in das Gymnasium zu schicken. Angesichts der hohen Durchfallquoten werde zu-dem verständlich, warum viele Eltern ihre Kinder ab Klasse drei massiv unter Druck set-zen: „Wer die Grundschulempfehlung in Klasse vier verfehlt, dem bleibt der Zutritt ins Gymnasium verwehrt, weil die Prüfungen dafür praktisch nicht zu bestehen sind.“

Die SPD-Landtagsfraktion will die hohen Durchfallquoten bei den Aufnahmeprüfungen für die weiterführenden Schulen auch bei ihrem Grundschultag an diesem Samstag im Land-tag mit 250 angemeldeten Eltern thematisieren. Anstelle knallharter Prüfungen, die bei Eltern und Kindern nur zu Ärger und Frust führten und den Kindern Lebenschancen raub-ten, fordert die SPD-Fraktion, die individuelle Förderung von Kindern im Grundschulalter zu forcieren und das fragwürdige Prüfungsverfahren abzuschaffen. Gefragt sei ein Kon-zept, das flexible Regelungen für den Übergang in weiterführende Schulen auch nach der vierten Klasse vorsieht.

Notariat Engstingen wird verstärkt

STUTTGART / ENGSTINGEN (rei). Das Notariat in Engstingen wird durch einen zusätzlichen Notarvetreter verstärkt. Dies hat die Landesregierung dem Trochtelfinger Bürgermeister Friedrich Bisinger in einem Brief mitgeteilt. Der personellen Erweiterung des Notariats ging eine parlamentarische Anfrage des SPD-Wahlkreisabgeordneten Klaus Käppeler voraus, der die Unterbesetzung der Notariate im Land kritisiert hatte.

„Mit der Erweiterung können insbesondere die Grundbuchangelegenheiten schneller und effektiver bearbeitet werden“, sagte Klaus Käppeler. Für das Notariat in Engstingen gelte dies insbesondere für die Flurbereinigung in Steinhilben. Zusätzliches Personal erfordere allerdings keine neuen Mittelzuweisungen aus dem Landesetat. Käppeler: „Das Land wird in diesem Jahr voraussichtlich über 157.000.000 Euro Überschüsse durch Notariatsgebühren erzielen.“ Es könne daher nicht angehen, dass die Landesregierung mit den Notariaten Geld verdiene, während vor Ort die Grundbücher mangels Personal nicht zügig bearbeitet werden können.

Hintergrund der parlamentarischen Anfrage des Zwiefaltener Landtagsabgeordneten ist die Überführung der bisher weitgehend konventionell geführten Grundbücher in Computernetzwerke. „Die Einführung elektronischer Grundbücher verursacht in der Übergangsphase erhebliche Mehrarbeit, trotzdem darf das laufende Geschäft nicht vernachlässigt werden“, begründete Käppeler seine Anfrage an die Landesregierung. Eine gute Personalausstattung der Notariate sei in den nächsten Jahren obligatorisch.

SPD-MdL Käppeler kritisiert Aufnahmeprüfungen für Grundschüler

STUTTGART (rei). Als „schallende Ohrfeige für Kultusministerin Schavan“ wertet der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Käppeler das Urteil des Verwaltungsgerichts Sigmaringen, nach dem die Prüfungen für Grundschüler zur Aufnahme an Gymnasien zu schwierig sind (Aktenzeichen 6 K 1661/02). Käppeler, Mitglied im Schulausschuss, hat die Landesregierung in einem Parlamentsantrag umgehend aufgefordert, aus der Entscheidung Konsequenzen zu ziehen und endlich Formen für den Übergang in weiterführende Schulen zu schaffen, die zehnjährige Kindern gerecht werden.

„Knallharte Prüfungen, bei denen fast alle Kinder durchfallen, sind die falschen Maßnahmen – auch gerade nach den Ergebnissen der PISA-Studie“, so der Bildungspolitiker. „Wir brauchen ein Konzept, das unseren Kindern individuelle Förderung ermöglicht und flexible Übergangsregelungen in weiterführende Schulen auch zu späteren Zeitpunkten vorsieht.“ Das brutale Aussieben, wie sie dem Ministerium von Frau Schavan jetzt sogar per Gericht bescheinigt wurden, brächten Frust und Verärgerung bei Kindern wie Eltern und ließen die Frage der Fairness des baden-württembergischen Schulsystems wieder neu aufkommen.

Das Verwaltungsgericht Sigmaringen hatte den Schulprüfungen des Kultusministeriums ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Die Aufgaben seien zu schwierig gewesen, es gebe „beträchtliche Zweifel“, ob den Grundschülern in der Aufnahmeprüfung 2002 eine faire und rechtlich beanstandungsfreie Möglichkeit geboten wurde, ihre Eignung für den von ihnen gewünschten Schultypus unter Beweis zu stellen, hieß es in dem heute bekannt gegebenen Beschluss. So erhielten im Diktat in der Gruppe, in dem auch das Kind des Klägers aus dem Kreis Reutlingen war, von 21 Kindern 16 die Note fünf oder sechs.

B 28 / Staatssekretär Hilsberg zu Besuch in Metzingen

Das Zukunftsinvestitionsprogramm hat den Baubeginn der B 28 ermöglicht. Ein weiteres Programm soll aufgelegt werden. Staatssekretär Stefan Hilsberg vom Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass dabei der zweite Abschnitt der Ortsumgehung mitfinanziert wird.

METZINGEN Seit April 2001 ist der erste Abschnitt der B 28, Umfahrung Neuhausen, im Bau. Er soll bis Ende 2003 fertiggestellt sein. Die Metzinger legen jedoch Wert darauf, dass ohne Unterbrechung weitergebaut wird. „Der zweite Bauabschnitt muss kommen“, so Bürgermeister Michael Lucke, der zusammen mit Vertretern der SPD Staatssekretär Stefan Hilsberg vom Bundesverkehrsministerium im Metzinger Rathaus empfing.

Dass die Frage drängt, begründete Lucke auch mit der weiteren Entwicklung Metzingens. Fabrikverkauf und Innenstadt müssten miteinander verknüpft werden. Werde die Ortsumgehung nicht bald realisiert, würde das die Verkehrssituation „dramatisch verschärfen“, hieß es in der Runde. Selbst dann, wenn sofort weiter gebaut würde, muss Metzingens Kernbereich den Verkehr in einer Übergangsphase von vier Jahren verkraften. Staatssekretär Hilsberg machte etwas Hoffnung. Der Bund werde nach dem Zukunftsinvestitionsprogramm – es hat den Baubeginn der B 28 ermöglicht – ein neues Programm zur Finanzierung von Ortsumgehungen aufstellen. Allein Baden-Württemberg könne voraussichtlich mit mehr als 30 Ortsumgehungen rechnen. Zur B 28 in Metzingen erklärte er: „Wir wollen, dass diese Straße gebaut wird, weil sie nur komplett ihren Zweck erfüllt.“ Nächstes Jahr, wenn der Bundesverkehrswegeplan stehe, werde konkret ein Jahresprogramm aufgestellt. Man habe Vorkehrungen getroffen, und er sei „ziemlich sicher, dass der zweite Abschnitt realisiert werden kann“. Und zwar in den nächsten Jahren.

Ein Problem kommt aus einer ganz anderen Richtung: Die Flutkatastrophe stellt den Bund vor neue Aufgaben. Die Regierung will die Hochwasserhilfe über die Verschiebung der Steuerreform finanzieren. Werde die Hilfe aber über Einsparungen finanziert, wie das aus den Reihen der Opposition gefordert werde, habe das Konsequenzen. Hilsberg: „Dann kommen wir auch nicht um Einsparungen bei Investitionen herum.“ Was soviel bedeutet, dass möglicherweise Gelder für die B 28 gestrichen werden.

Abschließend besichtigte der Staatssekretär zusammen mit SPD-Bundestagskandidat Michael Reisser, SPD-Landtagsabgeordnetem Klaus Käppeler und örtlichen SPD-Vertretern die B 28-Baustelle in Neuhausen. Bisher läuft dort alles nach Plan, doch bei der Vergabe für Belagsarbeiten hat es laut Bürgermeister Lucke Probleme gegeben. Dies könnte zu Verzögerungen führen.

Besuch bei Klaus Käppeler im Landtag

Auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordenten Klaus Käppeler besuchte eine Gruppe interessierter Bürgerinnen und Bürger von Alb und Ermstal das Landesparlament in Stuttgart. Mit von der Partie waren -auf Initiative ihres Lehrers Horst Schmidt – Klassen der Krankenpflegeschule Zwiefalten. Nach einer informativen Stadtrundfahrt durch die Landeshauptstadt und einem Bummel über die Königsstraße wurde die Gruppe vom Besucherdienst in die Arbeit des Landtages eingeführt. Anschließend verfolgte die Gruppe eine Debatte im Plenum. Nach einem Gespräch mit dem Wahlkreisabgeordneten führte Klaus Käppeler die Gruppe ins Abgeordnetenhaus, wo Fachräume und Büros besichtigt wurden. Unter den Teilnehmern der Fahrt befanden sich auch zwei Schüler der Münsterschule Zwiefalten: Sie hatten bei einem Preisrätsel zum 50 – Landesjubiläum den ersten Platz erreicht – eine Fahrt nach Stuttgart.