Bildungspolitik mit den Jusos

Der Vorsitzende der Jusos Marius Thoy begrüßte alle anwesenden politisch Interessierten und übergab das Wort an Klaus Käppeler. Käppeler, Landtagsabgeordneter von 2001 bis 2006, ist seit dem Schuljahr 2007/2008 Schulleiter der Hohensteinschule und somit direkt am aktuellen Geschehen. Er stellte klar heraus, dass der Staat dafür zu sorgen hat, dass jedem der gleiche Zugang zur Bildung möglich ist, unabhängig von seiner Herkunft. Deutschland versäume es, allen gleiche Lebenschancen zu eröffnen und das wirtschaftliche Potential aus dem Wissen aller Menschen voll auszuschöpfen. So werde in unserem Bildungssystem zu früh über Bildungswege und -chancen entschieden.

 

Käppeler fordert demnach ein Schulsystem, in dem Kinder so lange wie möglich zusammen und voneinander lernen, verbunden mit besserer individueller Förderung, was in einer gemeinsamen Schule bis zur zehnten Klasse zu erreichen wäre. Gerade in den Siegerländern der PISA-Studie sei genau dies schon lange realisiert und die dortigen Erfahrungen zeigen klar, dass ein längeres gemeinsames Lernen nicht nur den Lernschwachen, sondern auch den Lernstarken zugute kommt. Nur so lasse sich die Abhängigkeit der Bildungschancen von der sozialen Herkunft aufbrechen, die in keinem anderen Bundesland wie in Baden-Württemberg so stark ausgeprägt sei.

Auch der Ausbau von Ganztagesschulen ist ein dringendes Anliegen Käppelers. So sollen Schulen sich zu einem Ort des Lernens und des sozialen Miteinander entwickeln und neben der Familie zu einem Lebensmittelpunkt der Kinder und Jugendlichen werden. Dabei werden Eltern entlastet und die Kinder können ihre Stärken entdecken und entwickeln.

 

Mit der Werkrealschule führt die CDU/FDP-Landesregierung zum Schuljahr 2010/2011 zwar einen vierten weiterführenden Schultyp ein, an dem Problem des dreigliedrigen Schulsystems ändere sich aber nichts. Denn bei der Grundschulempfehlung wird die Werkrealschule mit der Hauptschule gleichgesetzt. So sei keinesfalls zu erkennen, dass die Werkrealschule eine gleichwertige Alternative in der Akzeptanz bei Eltern und in der Wirtschaft zur Realschule darstelle.

 

Nach einem Dank von Marius Thoy an Klaus Käppeler für sein Kommen und seine Ausführungen zur Bildungspolitik wurde, weiterhin in lockerer Atmosphäre, über andere aktuelle politische Themen gesprochen und diskutiert. Klar stellte sich heraus, dass Klaus Käppeler, der im April einstimmig für die nächste Landtagswahl nominiert wurde, sich auf die volle Unterstützung der Jusos Haigerloch/Hechingen verlassen kann. 

Schreibe einen Kommentar