Das Zukunftsinvestitionsprogramm hat den Baubeginn der B 28 ermöglicht. Ein weiteres Programm soll aufgelegt werden. Staatssekretär Stefan Hilsberg vom Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass dabei der zweite Abschnitt der Ortsumgehung mitfinanziert wird.
METZINGEN Seit April 2001 ist der erste Abschnitt der B 28, Umfahrung Neuhausen, im Bau. Er soll bis Ende 2003 fertiggestellt sein. Die Metzinger legen jedoch Wert darauf, dass ohne Unterbrechung weitergebaut wird. „Der zweite Bauabschnitt muss kommen“, so Bürgermeister Michael Lucke, der zusammen mit Vertretern der SPD Staatssekretär Stefan Hilsberg vom Bundesverkehrsministerium im Metzinger Rathaus empfing.
Dass die Frage drängt, begründete Lucke auch mit der weiteren Entwicklung Metzingens. Fabrikverkauf und Innenstadt müssten miteinander verknüpft werden. Werde die Ortsumgehung nicht bald realisiert, würde das die Verkehrssituation „dramatisch verschärfen“, hieß es in der Runde. Selbst dann, wenn sofort weiter gebaut würde, muss Metzingens Kernbereich den Verkehr in einer Übergangsphase von vier Jahren verkraften. Staatssekretär Hilsberg machte etwas Hoffnung. Der Bund werde nach dem Zukunftsinvestitionsprogramm – es hat den Baubeginn der B 28 ermöglicht – ein neues Programm zur Finanzierung von Ortsumgehungen aufstellen. Allein Baden-Württemberg könne voraussichtlich mit mehr als 30 Ortsumgehungen rechnen. Zur B 28 in Metzingen erklärte er: „Wir wollen, dass diese Straße gebaut wird, weil sie nur komplett ihren Zweck erfüllt.“ Nächstes Jahr, wenn der Bundesverkehrswegeplan stehe, werde konkret ein Jahresprogramm aufgestellt. Man habe Vorkehrungen getroffen, und er sei „ziemlich sicher, dass der zweite Abschnitt realisiert werden kann“. Und zwar in den nächsten Jahren.
Ein Problem kommt aus einer ganz anderen Richtung: Die Flutkatastrophe stellt den Bund vor neue Aufgaben. Die Regierung will die Hochwasserhilfe über die Verschiebung der Steuerreform finanzieren. Werde die Hilfe aber über Einsparungen finanziert, wie das aus den Reihen der Opposition gefordert werde, habe das Konsequenzen. Hilsberg: „Dann kommen wir auch nicht um Einsparungen bei Investitionen herum.“ Was soviel bedeutet, dass möglicherweise Gelder für die B 28 gestrichen werden.
Abschließend besichtigte der Staatssekretär zusammen mit SPD-Bundestagskandidat Michael Reisser, SPD-Landtagsabgeordnetem Klaus Käppeler und örtlichen SPD-Vertretern die B 28-Baustelle in Neuhausen. Bisher läuft dort alles nach Plan, doch bei der Vergabe für Belagsarbeiten hat es laut Bürgermeister Lucke Probleme gegeben. Dies könnte zu Verzögerungen führen.