… Davon konnte sich SPD-Landtagskandidaten Klaus Käppeler bei einem Rundgang mit Bürgermeister Siegmund Ganser ein Bild machen. Fast drei Stunden waren die beiden unterwegs.
Der Hülbener Dorfladen, das Alte Schulhaus mit Mensa, Kindergarten, Neubaugebiet mit zukünftigem neuen Kinder- und Familienzentrum: Es gibt viele Vorhaben, die die Gemeinde in Angriff genommen hat. Rund 30 Millionen Euro wurden in den vergangenen 15 Jahren investiert, elf davon waren Zuschüsse. Von einigen dieser Projekte konnte sich Klaus Käppeler vor Ort einen Eindruck verschaffen.
So präsentierte Sigmund Ganser ihm Hülben als eine Bildungsgemeinde, die viel zu bieten hat. Neben der Grundschule sind die Klassen 5 und 6 der Gemeinschaftsschule Vordere Alb in Hülben untergebracht, etwas, das auf den Weg gebracht wurde, als Klaus Käppeler in der Landesregierung saß. Teil der Gemeinschaftsschule ist auch die Kinderbetreuung täglich von 7 bis 15 Uhr mit Mittagessen im alten Schulhaus. Die Mensa wird von Frauen betrieben, die von der Gemeinde angestellt sind und die vor Ort etwa 100 Essen pro Tag kochen. Die Kernzeitbetreuung wird vom Förderverein übernommen. Außerdem gibt eine Schulsozialarbeit mit einer 50 Prozent-Stelle. Zusätzlich zur Schule ist in Hülben die Hector-Akademie, eine Kinderuniversität mit fünf bis sechs Veranstaltungen im Jahr mit namhaften Dozenten wie Fußballschiedsrichter Knut Kircher. „Wir haben immer eine volle Halle mit Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Region“, berichtet Ganser über diese Bildungseinrichtung.
Die Bürger sind übrigens mit dabei, wenn es um die Entwicklung des Orts geht. „Die Projekte werden diskutiert, aber positiv begleitet“, betont der Bürgermeister. So beispielsweise der Neubau des evangelischen Kinder- und Familienzentrum Hülben mit neuem Kindergarten: Der Teilneubau und eine Sanierung wären kostenintensiver gewesen als ein Neubau, erzählt Sigmund Ganser, zudem sei eine zeitgemäße Kleinkindbetreuung im besehenden Gebäude nicht möglich, darum wurde ein Neubau mit acht Gruppen im Gebiet „Dürrlau Nord II“ geplant.
Auch ein Gesundheitszentrum, beziehungsweise medizinisches Versorgungszentrum soll nach Abriss des jetzigen Kindergartens gebaut werden. Der Kern soll die Hausarztpraxis sein, dort soll ein PORT-Zentrum (Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung) entstehen nach dem Vorbild des PORT Hohenstein. Bei der Inanspruchnahme werden Bürgerinnen und Bürger durch einen Lotsen unterstützt, mit einbezogen sind auch die vorhandenen Strukturen wie Apotheke, Vereine oder das Pflegeheim.
Ein Pilotprojekt für das Bundesland Baden-Württemberg ist das integrative Präventions- und Nachsorgezentrum / Kurzzeitpflegeeinrichtung mit36 solitär und rehabilitativ orientierten Kurzzeitpflegeplätze, 20 Plätzen für Tagespflege, fünf für Tagespflege aktiv und zehn solitäre Plätze für pflegende Angehörige. Das Therapie- und Präventionszentrum soll auch den Menschen in der Region zur Verfügung stehen. Es bietet Salzgrotte, behindertengerechtes Bewegungsbad, Physiotherapie, Lichttherapie , Sole/Sauerstoffbehandlung und Entspannungsräume.
„Hülben hat eine beachtliche und wegweisende Entwicklung genommen. Ich bin sehr beeindruckt“, sagte Klaus Käppeler nach dem Ortsrundgang.
Im weiteren Gespräch ging es dann um die Grundsteuer C, die laut Ganser immer noch nicht eingeführt wurde. Das bedeutet, dass auf unbebaute, aber erschlossene Grundstücke noch immer keine Grundsteuer erhoben wird. Hier übt er Kritik an der Landesregierung: „Einserseits fordert sie Innenentwicklung statt Außenentwicklung, andererseits führt sie das Instrument dazu nicht ein. Hülben hatte vor 15 Jahren noch 130 unbebaute Grundstücke, aktuell immer noch 100. Die Besitzer wollen nicht verkaufen, weil sie keinen Druck dazu haben.“
Weiterer Kritikpunkte des Schultes ist, dass Parkplätze in neuen Bauplänen nicht ausgewiesen werden müssen, obwohl in ländlichen Räumen alle Menschen auf Fahrzeuge angewiesen sind.
Aufgrund des Siedlungsdrucks und des Wachstums will BM Ganser einen neuen Einstieg in die Gemeindeentwicklung (der letzte Plan ist schon zehn Jahre alt). Das neue Gewerbegebiet und fünf Mischgebietsbauplätze können haushaltsneutral geplant und gebaut werden; sind sofort verkauft worden. Der neue Kelten-Erlebnis-Pfad mit dem geplanten Heidegrabenzentrum wurde thematisch nur gestreift.