Zu süß, zu fett, zu salzig und in den meisten Fällen ernährungsphysiologisch minderwertig. Das ist das Alarmsignal einer aktuellen Studie von Foodwatch zu Lebensmitteln für Kinder. „Auch Kinder sind Verbraucher. Ihre spezifischen Bedürfnisse in punkto Ernährung werden jedoch von der Industrie aus wirtschaftlichen Gründen geradezu sträflich ignoriert und missachtet“, sagte der SPD-Abgeordnete Klaus Käppeler aus Anlass des Weltverbrauchertags 2012 am morgigen Donnerstag (15.03.2012). Käppeler zeigte sich über die Foodwatch-Studie bestürzt und forderte Konsequenzen: „Unsere Kinder müssen gesünder essen. Da sind alle gefordert: Eltern, Erzieher und die Nahrungsmittelindustrie.“
„Wenn fast 74 Prozent der untersuchten Kinderprodukte als zu süß und zu fettig eingestuft werden, ist eine ausgewogene Ernährung praktisch unmöglich“, so Käppelers Kritik. Als überfälligen verbraucherpolitischen Lichtblick wertete es der SPD-Politiker, dass wenigstens die Ampel-Kennzeichnung für Nahrungsmittel nun endlich kommen soll. Doch allein den Kalorienbomben die rote Karte zu zeigen, greife letztlich zu kurz.
Um Übergewicht und Bewegungsarmut bei Kindern und Jugendlichen dauerhaft und erfolgreich zu bekämpfen, brauche man ein praxistaugliches sportliches Begleitkonzept im Alltag. „Körperlich fit und geistig beweglich“, dies gelte für Menschen jeden Alters. „Mit täglichen Bewegungszeiten, Lernen mit und durch Bewegung und qualifizierten Angeboten wäre schon viel gewonnen“, weiß Käppeler aus eigener Erfahrung als Pädagoge.